Der Betriebsrat im Xella-Werk in Emmelsum hat die für gestern Mittag geplante Betriebsversammlung kurzfristig abgesagt. "Alle waren aus der Zeitung von der Schließungsabsicht der Geschäftsführung informiert", sagte Betriebsratschef Michael Czech. "Es gab keinen weiteren Erkenntnisse, und wir wollten nicht riskieren, dass sich der Frust entlädt."

Unterdessen hat Unternehmenssprecher Ernst Arelmann gestern das endgültige Aus für das Werk Emmelsum bekräftigt: "Der Beschluss steht. Es sind genug Argumente ausgetauscht. Es wird kein Zurück hinter die Entscheidung geben, das Werk so schnell wie möglich schließen." Wann das sein wird, so Arelmann, könne man zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen.

Viel hänge von der Bereitschaft der Arbeitnehmervertretung ab, in konkrete Gespräche über einen Sozialplan einzusteigen. "Wir bieten saubere Verhandlungen an, um die Hängepartie zu beenden und damit die Beschäftigen zügig Klarheit bekommen, was sie zu erwarten haben", so Arelmann weiter. Es werde geprüft, ob man einem Teil der Belegschaft Jobs an anderen Standorten anbieten könne. "Das setzt allerdings Mobilität voraus."

Landgraaf im Vorteil

Das bestreitet der Betriebsrat hartnäckig: "Erst waren's Überkapazitäten, jetzt ist es die veraltete Produktion", schimpft Jürgen Kühnen. "Die wollen uns aus einfach unternehmenspolitischen Gründen platt machen. Egal wie und ohne Rücksicht auf Verluste."