Dinslaken Vergewaltiger gesteht
Dinslaken · Zwei Jahre zur Bewährung, so lautete das Urteil des Schöffengerichts Dinslaken im Verfahren gegen einen 32-jährigen Dortmunder. Das Gericht bestrafte den Mann damit für die Vergewaltigung seiner damaligen Lebensgefährtin aus Voerde. Im Verfahren zeigte sich der junge Mann von Beginn an geständig und widersprach in keinem Punkt der Anklage.
Im Juni vergangenen Jahres hatten sich der Mann und die junge Frau über das Internet kennen gelernt. Nach einigen Telefonaten und gegenseitigen Besuchen hatten beide schnell beschlossen, zusammenzuziehen. Gemeinsam mieteten sie eine Wohnung in Voerde und zogen dort mit ihren Kindern aus anderen Beziehungen zusammen. Sogar von Heirat sei die Rede gewesen.
Streitigkeiten
Doch nach wenigen Tagen kam es zu ersten Meinungsverschiedenheiten und Streitereien. Als das junge Paar dann im August 2006 spät nach Hause kam, war es zu der Vergewaltigung gekommen. Der junge Mann ließ durch seinen Verteidiger erklären, dass er nicht bemerkt habe, dass er gegen den Willen seiner Lebensgefährtin gehandelt hatte. Viel mehr sei er über die spätere Anzeige geschockt gewesen. Durch sein vollständiges Geständnis ersparte er der jungen Frau eine Aussage vor Gericht.
„Schwerer Fall“
Dennoch handele es sich bei der Tat um einen besonders schweren Fall, wenngleich das Geständnis als positiv für den Angeklagten gewertet werden müsse. Die Staatsanwaltschaft beantragte die Verhängung der Mindeststrafe von zwei Jahren. Weil der Angeklagte bisher straffrei geblieben sei, könne sie zur Bewährung ausgesetzt werden. Dem schloss sich auch die Verteidigung in ihrem Plädoyer an.
Nach kurzer Beratung folgte Richter Hinninghofen den Anträgen und verurteilte den jungen Dortmunder. Die Kammer betonte in der Urteilsbegründung, dass sich vor allem das Geständnis auf das Strafmaß ausgewirkt hatte. Hätte der Angeklagte seiner damaligen Lebensgefährtin die Aussage nicht erspart, wäre die Strafe wahrscheinlich deutlich höher ausgefallen.
