Voerde-Friedrichsfeld Verein wartet sehnsüchtig auf Sportpark

Voerde-Friedrichsfeld · Die Zustände auf ihrer alten Anlage machen der Sportvereinigung 08/29 Friedrichsfeld zu schaffen. Eine Folge ist der Mitgliederschwund, der existenzbedrohend werden kann. Vorsitzender Jürgen Isselhorst gibt die Hoffnung nicht auf.

 Die Fußball- und Leichtathletikanlagen des Vereins 08/29 Friedrichsfeld sollen auf das Gelände des Babcock-Wäldchens verlagert werden.

Die Fußball- und Leichtathletikanlagen des Vereins 08/29 Friedrichsfeld sollen auf das Gelände des Babcock-Wäldchens verlagert werden.

Foto: Archivfoto

Das Nein der Bezirksregierung Düsseldorf zu den Plänen der Stadt Voerde, auf dem Gelände des Babcock-Waldes den Sportpark Friedrichsfeld zu errichten, hat das Projekt um mindestens ein Jahr nach hinten geschoben, wenn es doch noch genehmigt werden sollte. Und für diesen Fall hat der Naturschutzbund (Nabu), Kreisgruppe Wesel, bereits eine Klage angekündigt. Die Zukunft sieht für die Spielvereinigung (SV) 08/29 Friedrichsfeld, die die neue Sportstätte übernehmen soll, also alles andere als rosig aus. "Für den SV 08/29 ist es eine große Katastrophe", sagte gestern Vereinsvorsitzender Jürgen Isselhorst, "denn jeder Tag, den wir auf der alten Anlage verbringen müssen, schadet dem Verein." Der Vorsitzende sieht gar die Existenz der Spielvereinigung durch weiteren Mitgliederschwund gefährdet, wenn der unhaltbare Zustand andauern sollte.

Für Isselhorst gibt es keine Alternative zur Verlagerung der Sportanlagen auf das Babcock-Areal. Denn: "In Voerde gibt es kein Brachland, das ansonsten genutzt werden könnte." Der desolate Zustand der vorhandenen Umkleideräume sei seit langem bekannt - daran habe sich nichts geändert. Es nutze auch nichts, mal einen Duschkopf auszuwechseln oder eine Wand zu streichen. Die vorhandenen Duschen reichten einfach nicht aus und könnten entweder nur von den Jungen oder nur den Mädchen genutzt werden - was heutzutage nicht mehr hinnehmbar sei. Als die Anlage errichtet wurde, sei Mädchenfußball noch keine Thema gewesen. Es sei kein Einzelfall, dass Eltern, die die vorhandenen Umkleiden gesehen haben, ihre Kinder lieben bei einem anderen Sportverein anmelden würden. Durch einen Neubau auf der Sportstätte Am Tannenbusch würde diese ihren Bestandsschutz verlieren, zudem reiche der dort vorhandene Platz auch nicht aus. "Irgendwann werden wird den Sportbetrieb auf der alten Anlage einstellen müssen, was eigentlich schon längst überfällig ist", sagt der Vereinsvorsitzende und fragt: "Sollen wir dann zum TV Voerde gehen oder zum SV Spellen und deren Anlagen mitnutzen?" Es könne einfach nicht sein, dass es im größten Stadtteil von Voerde nicht möglich sei, vernünftig Sport zu betreiben.

Isselhorst befürchtet, sollten nun für den Sportpark Standortalternativen aus dem Ärmel gezogen werden, dass es dort zu ähnlichen Problemen wie bei der geplanten Anlage auf dem Babcock-Gelände kommen werde. Trotz der Rückschläge der Vergangenheit hat Isselhorst die Hoffnung noch nicht aufgegeben, dass der Sportpark Friedrichsfeld doch noch realisiert wird. Deshalb wird er auch an den Gesprächen teilnehmen - vorausgesetzt, er wird dazu eingeladen - , die Bürgermeister Dirk Haarmann für die Zeit nach den Sommerferien angekündigt hat. "Als Vereinsvorsitzender darf ich die Hoffnung nicht aufgeben, denn sonst wäre ich der falsche Mann für dieses Amt", sagt Isselhorst. Er verschweigt allerdings nicht, dass die Mitglieder schon lange über die Zustände auf der Vereinsanlage murren und der Vorstand langsam unglaubwürdig wird, wenn er sage, wir kriegen das schon schon hin, und sich nichts ändere.

(RP)
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