Unsere Woche Wenn nach Gesprächen Enttäuschung bleibt

Die Schulpflegschaften der Realschule und der Friedrich-Althoff-Sekundarschule hatten gehofft, die Dinslakener Verwaltung mit aus ihrer Sicht guten Argumenten in Sachen Schulentwicklung umstimmen zu können.

Die Enttäuschung bei den Schulpflegschaften der Friedrich-Althoff-Sekundarschule und der Realschule im Gustav-Heinemann-Schulzentrum in Hiesfeld ist groß. Sie hatten gehofft, dass nach den Gesprächen, die sie mit der Dinslakener Verwaltung geführt hatten, bei der Stadt ein Sinneswandel in Sachen Schulentwicklung eintritt. Den hat es jedoch nicht gegeben. Im Gegenteil, die für die beiden betroffenen Schulen schlimmsten Befürchtungen scheinen einzutreten. In ihrer Vorlage für den Schulausschuss schlägt die Verwaltung vor, die Friedrich-Althoff-Schule nach und nach aufzulösen; Standort der neu zu gründenden zweiten Gesamtschule soll das Gustav-Heinemann-Zentrum werden, und die dort ansässige Realschule soll an den Standort der heutigen Sekundarschule verlagert werden. Damit ist das eingetreten, was sich in den zurückliegenden Wochen bereits angedeutet hat.

Dennoch ist die Enttäuschung der Vertreter der Schulpflegschaften verständlich, denn sie sind in die Gespräche mit der Verwaltung in dem Glauben gegangen, sie könnten mit ihren guten Argumenten für andere Lösungen ein Umdenken einleiten. Im Nachhinein ist bei den Eltern Ernüchterung eingetreten. Sie haben vielmehr den Eindruck gewonnen, dass die Verwaltung gar nicht an ihren Argumenten interessiert war, sondern nur das Ziel verfolgt, eine zweite Gesamtschule zu gründen und bereit ist, diesem Ziel alles andere unterzuordnen. Zugeständnisse seien nur bei der Namensgebung gemacht worden, so dürfe die Realschule den Namen von Gustav Heinemann tragen.

Da scheint irgendetwas falsch gelaufen zu sein, wenn bei den Vorsitzenden der beiden Schulpflegschaften nach den Gesprächen der Eindruck haften geblieben ist, die Verwaltung habe mit ihnen gesprochen, weil die Gespräche eben geführt werden mussten, man sei angehört worden – mehr aber auch nicht. Es kommt ihnen so vor, als werde da eine Sache übers Knie gebrochen. Etliche Problem sind für sie noch lange nicht geklärt. Solche Erfahrungen können ganz schön frustrierend sein

Die Vorsitzenden der beiden Schulpflegschaften wollen weiterhin für ihre Ziele kämpfen, dafür, dass die Sekundarschule bestehen bleibt und dafür, das die Realschule ihren angestammten Platz nicht verlassen muss. In der nächsten Woche findet vor der Sitzung des Schulauschusses, in dem es um die Dinslakener Schullandschaft gehen wird, eine Demonstration unter dem Motto „Mein Kind – meine Schulwahl“ gegen die Verwaltungspläne statt. Zudem läuft noch die Eingabe, die an den Petitionsausschuss des nordrhein-westfälischen Landtages gerichtet worden ist. Der soll sich dafür einsetzen, dass gesetzlich die Möglichkeit geschaffen wird, dass Sekundarschulen auch zweizügig gefahren werden können.

Die Kritiker der Verwaltung sind der Ansicht, dass deren Schulentwicklungspläne am Elternwillen vorbeigehen. Sie befürchten, dass es nach Umsetzung der Verwaltungsüberlegungen an den weiterführenden Schulen in Dinslaken durch die Begrenzung der Zügigkeiten mehr Abweisungen als jemals zuvor geben wird. Das könnte tatsächlich geschehen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes und erholsames Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unser Autor: heinz.schild@rheinische-post.de

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