Meinung: Unsere Woche Probleme lösen, nicht aussitzen

Meinung | Dinslaken · Die neue Straße, die Lohberg entlasten soll, wird nun gebaut: eine neue Zufahrt für Lkw zur Halde. Gut für die Anwohner. Schlecht ist, dass sie zu lange mit einem ernsthaften Problem im Stich gelassen wurden.

 Die neue Haldenzufahrt wird die Hünxer Straße in Lohberg entlasten.

Die neue Haldenzufahrt wird die Hünxer Straße in Lohberg entlasten.

Foto: HSB/Schwarze-Blanke

Wer sich tagsüber schon einmal an die Hünxer Straße im Bereich des ehemaligen Zechengeländes gestellt und dort eine halbe Stunde lang den Lkw-Verkehr beobachtet hat, der kann wahrscheinlich nachempfinden, was die dort lebenden Anwohner seit gut einem Jahr mitmachen, wie sie leiden müssen. Seit dieser Zeit sind die Klagen der Betroffenen über die enorme Belastung durch den dort herrschenden Lkw-Verkehr nicht verstummt. Lärm, Feinstaub, Erschütterungen und Abgase machen den Menschen so zu schaffen, dass sie ihre Gesundheit gefährdet sehen. Beeinträchtigungen durch den Verkehr gab es dort zwar schon immer, doch seit die Lkw-Transporte zur Halde im vergangenen Jahr deutlich hochgefahren wurden, empfinden viele Anwohner die enorm gestiegene Belastung als unerträglich. Und sie ist es tatsächlich auch.

Jetzt endlich ist mit dem geplanten Bau einer neuen Haldenzufahrt eine längst überfällige Lösung des Problems in Sicht. Die betroffenen Anwohner können also schon mal aufatmen. Allerdings müssen sie noch etwa ein dreiviertel Jahr mit dem gegenwärtigen Zustand leben. Denn eine Entlastung wird es erst geben, wenn die neue Haldenzufahrt freigegeben ist.

Das Problem der Belastung durch den Lkw-Verkehr war den Verantwortlichen lange bekannt. Doch sie hofften, dass die Nordtangente das Problem lösen würde und warteten deshalb einfach ab. Ärgerlich für die betroffenen Anwohner, die sich verständlicherweise im Stich gelassen fühlten. Politik und Verwaltung warfen sie vor, nur über das Problem zu reden, es aber nicht zu lösen. Vor lauter Wut und Verärgerung kündigten sie an, auf die Barrikaden zu gehen, forderten, dass eine CO2-Messstation aufgestellt wird, riefen nach der Deutschen Umwelthilfe. Und siehe da, die Verantwortlichen wachten endlich auf, setzten sich zusammen und fanden gemeinsam eine für alle tragfähige Lösung, die nun umgesetzt werden soll. Doch es bleibt die Frage, warum die Klagen der Anwohner nicht viel früher ernst genommen worden sind. Probleme muss man lösen, nicht aussitzen.

Ich wünsche Ihnen ein schönes und erholsames Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie eine E-Mail an: heinz.schild@rheinische-post.de

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