Kommentar Den richtigen Weg konsequent fortsetzen

Warum Dinslaken weiterhin alles daran setzen sollte, das Fahren mit dem Rad nach Kräften zu unterstützen.

Unsere Woche: Fahrradfreundliches Dinslaken
Foto: grafik

Was haben wir gestöhnt. Gott sei Dank scheint’s ja jetzt mit der Hitzewelle erst einmal vorbei. Die Temperaturen sind im Vergleich zu den vergangenen Wochen recht niedrig. Nur, für alle, die es immer noch nicht wahrhaben wollen, eines sollte uns das Wetter nun wirklich gelehrt haben: Der Klimawechsel ist da. Und es bleibt nicht mehr viel Zeit, wirksam gegenzusteuern. Das allerdings ist nicht nur eine Angelegenheit der „großen“ Politik. Insofern ist die Forderung der Dinslakener Sozialdemokraten nach einem Hitzeaktionsplan für die Stadt ja sehr begrüßenswert. Die Folgen des Klimwandels sind in der Tat eine riesige Herausforderung für Stadtplaner. Zur Stadtplanung gehört allerdings, wovon die SPD in ihrem Antrag nicht spricht, die Verkehrsplanung. Da kann Dinslaken Positives vermelden. Seit Anfang der Woche gehört die Stadt zu den 83 Mitgliedskommunen der Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise. Wie schön.

Die Stadt hat einiges getan, um die Kriterien zur Aufnahme in die Arbeitsgemeinschaft zu erreichen. Davon, dass Fußgänger und Radfahrer in Dinslaken König sind, kann allerdings bislang nicht wirklich die Rede sein. Das ist noch nicht viel mehr als ein hehres Ziel. Immerhin ist Dinslaken auf einem richtigen Weg. Noch aber wird Verkehrsplanung in Dinslaken – auch wenn Planungsdezernent Thomas Palotz bei passender Gelegenheit betont, dass sich genau das ändern muss – zu oft mit dem Blick durch die Windschutzscheibe betrieben. Es ist ja überhaupt nichts dagegen einzuwenden, dass E-Autos in dieser Stadt gefördert werden. Realistischerweise allerdings ist das eine Technologie, die allenfalls in Zukunft dazu beitragen kann, die Folgen des Klimawandels abzumildern. Wenn wir über E-Moblität reden gibt es dagegen eine Technologie, die bereits da ist und die jedenfalls im Nahbereich bestens funktioniert: die auf zwei Rädern. Statt immer noch zu oft darauf zu schielen, das Auto fahren möglichst bequem zu machen, sollten Städte der Förderung des Fahrens mit dem Rad – mit oder ohne Hilfsmotor – höchste Priorität einräumen. Dinslaken bietet dafür beste Voraussetzungen. Flächenmäßig ist die Stadt eher klein und damit in der Tat eine Stadt der kurzen Wege, die sich recht leicht mit dem Rad bewältigen lassen. Und zurzeit ist, jedenfalls wenn man den Worten des Landesverkehrsminister bei der Unterzeichnung der Urkunde, die Dinslaken zur fahrradfreundlichen Stadt deklariert, Glauben schenkt, auch eine Menge Geld da, um diese Form der Nahmobilität auszubauen. Die Chance ist da, Dinslaken sollte alles daran setzen, sie zu nutzen. Dazu gehört, dass die Stadt eindeutig Prioritäten setzt, auch wenn das so manchem, dem das Auto immer noch liebstes Kind ist, nicht in den Kram passen mag.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: joerg.werner@rheinische-post.de

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