Unsere Woche Dinslaken zeigt Flagge gegen Rechtsextremisten

Es war schon ein beeindruckendes Zeichen, das das Dinslakener Bündnis gegen Rechts mit der von ihm organisierten Demonstration gegen die Werbeveranstaltung der AfD im Gewerbehaus an der Thyssenstraße gesetzt hat.

Dinslaken ist eine tolerante und offene Stadt, in der Menschen unterschiedlichster Herkunft leben und viel Wert auf das Miteinander gelegt wird. Hier wird der Andere in seiner Unterschiedlichkeit respektiert. Hier gibt es keinen Platz für Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, für Hass und Hetze. Dafür, dass dies so bleibt, dass niemand diskriminiert oder ausgegrenzt wird, weil er beispielsweise einen anderen Glauben oder eine andere Hautfarbe hat, dafür macht sich das Dinslakener Bündnis gegen Rechts stark. Dass diese Einstellung von vielen Dinslakenern geteilt wird, war am vergangenen Mittwoch auf recht beeindruckende Weise zu sehen. Denn rund 300 Teilnehmer, so die Schätzung der Polizei, kamen abends an die Thyssenstraße, um dort, als die AfD nur wenige Meter entfernt im Gewerbehaus eine Werbeveranstaltung für sich durchführte, die sie als Bürgerdialog bezeichnete und bei der es etwa 85 Teilnehmergab. Draußen hatten sich Frauen und Männer fast jeden Alters sowie viele Jugendliche zusammengefunden, um gegen die Ansichten, für die die AfD steht, zu demonstrieren, um zu zeigen, dass in Dinslaken kein Platz für Nazis und Rassisten ist. Mitglieder des Rates, der Parteien, Vertreter der Verwaltung und vieler gesellschaftlicher Gruppen waren dort anzutreffen und harrten bei kühlen Temperaturen aus. Die Redner fanden deutliche Worte und sagten unmissverständlich, was sie von der AfD halten und dass diese Partei in Dinslaken nicht willkommen ist.

Ja, das war schon ein starkes Zeichen, das mit dieser Demo , die unter dem Motto „Dinslaken stellt sich quer“ stand, gesetzt wurde. Natürlich hätte dies Zeichen bei noch größerer Beteiligung noch strahlender sein können. Aber auch so war es schon recht überzeugend. Die Vertreter des Bündnisses gegen Rechts kündigten an, wieder auf die Straße zu gehen, sobald die AfD erneut eine Veranstaltung in Dinslaken durchführt. „Wo die AfD in Dinslaken auch auftritt, da werden auch wir sein“, sagte Pino Juliano, einer der Mitbegründer des Dinslakener Bündnisses gegen Rechts, der als Redner zu den Demonstrationsteilnehmern sprach und für seine Feststellung viel Applaus erhielt. Ein beeindruckendes Plädoyer für eine offene Gesellschaft, in der und vor der niemand Angst haben muss, hielt stellvertretender Bürgermeister Eyüp Yildiz. „Die Zukunft liegt in unseren Händen“, sagte er und ermunterte alle, an dieser gemeinsamen Zukunft mitzuarbeiten und sie mitzugestalten. Packen wir also mit an.

Dass das Bündnis es versteht, Menschen zu mobilisieren, auf die Straße zu bringen, hat es bereits Mitte September beweisen, als es zu einer Kundgebung gegen Rechtsextremismus mit anschließenden Umzug durch die Dinslakener Innenstadt aufgerufen hatte. Auch wenn sich an der Demonstration vor dem Gewerbehaus deutlich weniger Menschen beteiligten als der an der Kundgebung in der Innenstadt, so beweist die Demo dennoch, dass es in Dinslaken viele  Menschen gibt, die bei Wind und Wetter, bei Dunkelheit und frostigen Temperaturen auf die Straße gehen, um sich für das einzusetzen, woran sie glauben und zu zeigen. dass Nazis und Rassisten in Dinslaken nicht das Feld überlassen wird.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

Ihre Meinung? Schreiben Sie unserem Autor: heinz.schild@rheinische-post.de

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