Unsere Woche Die Schuldiskussion wird noch hitziger geführt werden

Dinslaken · Die Entscheidung über die künftige Entwicklung der Schullandschaft in Dinslaken trifft der Stadtrat. Es wird sicherlich Veränderungen geben, dadurch bedingt auch Verlierer. Und möglicherweise wird sogar ein neues Bürgerbegehren gestartet.

Mit dem Ende der Herbstferien wird die Debatte um die Entwicklung der Schullandschaft in Dinslaken sicherlich noch etwas intensiver geführt werden als es bislang schon der Fall gewesen ist. Denn in der nächsten Sitzung des Stadtrates, der im Dezember zusammenkommt, wird die Entscheidung fallen, ob die Friedrich-Althoff-Sekundarschule sukzessive auslaufen soll. Zudem hat die Verwaltung den Auftrag, die Voraussetzungen für die Gründung einer neuen Gesamtschule zu prüfen.

In dieser Situation sind bereits die Elternvertreter der Friedrich-Althoff-Sekundarschule, deren Fortbestand wegen zu geringer Anmeldezahlen gefährdet ist, und die Elternschaft der Realschule im Gustav-Heinemann-Zentrum den Schulterschluss eingegangen. Für die Realschule wird befürchtet, dass sie ihren angestammten Standort in Hiesfeld räumen, in das Gebäude der Sekundarschule ziehen muss, um Platz für die zweite Gesamtschule zu machen. In dieser Situation haben sich die Elterschaften von Real- und Sekundarschule zu einem Abstimmungsgespräch getroffen und ihre weitere Vorgehensweise abgestimmt. Die Eltern sind zum Kampf bereit und denken inzwischen sogar an ein Bürgerbegehren. Das soll gestartet werden, wenn ihre Anregungen von der Dinslakener Verwaltung nicht berücksichtigt werden.

Erwartet wird von den Eltern, deren Kinder die Sekundarschule besuchen, dass diese Einrichtung nicht geschlossen und zweizügig fortgeführt wird. Auch die Leiter der drei Dinslakener Gymnasien und der Realschule sind mit den Plänen der Verwaltung nicht einverstanden und haben Bedenken angemeldet. Sie halten nicht viel von dem Verwaltungsvorschlag, als flankierende Maßnahmen die Zügigkeiten dieser vier Schulen zu begrenzen, damit die neue Gesamtschule gestärkt wird. Als ein Hauptargument gegen die Begrenzung der Zügigkeiten wird der Elternwille angeführt. Denn die Elternbefragung habe gezeigt, dass in den nächsten Jahren an der Realschule regelmäßig fünf Züge und den drei Gymnasien zusammen zehn gebildet werden können. Die vorgesehene Begrenzung der Zügigkeiten würde dazu führen, dass bei rund 100 Eltern der Schulwunsch für ihr Kind nicht erfüllt werden kann. Auf den Elternwillen beruft sich auch die Verwaltung und argumentiert, dass es in Dinslaken mehr Nachfrage nach Gesamtschulplätzen gibt als vorhanden sind.

Die Verwaltung lässt keinen Zweifel daran, dass aus ihrer Sicht die Friedrich-Althoff-Sekundarschule keine Zukunft hat. Auch deren zweizügige Fortführung wird nicht als eine Problemlösung angesehen und könne aufgrund der Rechtslage zudem nicht in Betracht kommen.

Das werden die betroffenen Eltern sicherlich anders sehen. In den Gesprächen mit Schulen, Eltern und betroffenen Schülern, die stattgefunden haben und die noch anstehen, wird die Stadtverwaltung viel Überzeugungsarbeit leisten müssen. Gelingt ihr das nicht, dann könnte es in Dinslaken ein weiteres Bürgerbegehren geben.

Ich wünsche Ihnen ein angenehmes Wochenende.

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heinz.schild@rheinsiche-post.de

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