Dinslaken Und noch 'ne Panne bei den Wahlunterlagen

Dinslaken · Das Tohuwabohu im Dinslakener Wahlbüro geht offenbar ungebremst weiter. Wieder ist ein Fehler bei den Stimmzetteln aufgefallen. Diesmal hat's den SPD-Kandidaten Simon Panke getroffen.

 Ratskandidat Simon Panke (SPD) ist nicht 39, wie es auf dem Stimmzettel steht, sondern 27 Jahre alt.

Ratskandidat Simon Panke (SPD) ist nicht 39, wie es auf dem Stimmzettel steht, sondern 27 Jahre alt.

Foto: Martin Büttner

Verbummelter Student gegen strebsamen jungen Mann. So könnten die Wähler das Duell im Dinslakener Ratswahlbezirk 18, über den in den Wahllokalen "City-Hotel" und "Kindertagesstätte Douvermannstraße" entschieden wird, interpretieren. Jedenfalls die Wähler, die auf den Stimmzetteln auch noch das lesen, was da neben Namen und Partei sonst noch so steht. Und im Fall des SPD-Kandidaten Simon Panke ist da als Berufsbezeichnung "Student" und als Geburtsjahrgang "1975" aufgeführt. Donnerwetter, ein 39-jähriger Studiosus, dürfte sich da der ein oder andere denken. Direkt unter Panke ist der Vorsitzende der Dinslakener Jungen Union aufgeführt. Pikanterweise ist Fabian Schneider auch ein Student - wenn auch laut Wahlzettel ein deutlich jüngerer. Geburtsjahrgang 1987.

"Wenn das auf dem Stimmzettel angegebene Geburtsjahr stimmen würde, wäre ich von der erreichten Semesterzahl wohl ein heißer Kandidat für das Guinness-Buch der Rekorde", versuchte Panke, von der Rheinischen Post darauf angesprochen, die neuerliche Stimmzettel-Panne gestern mit Humor zu nehmen. Tatsächlich aber ist er im Jahr 1986 geboren und kann über die falschen Wahlunterlagen eigentlich gar nicht lachen. "Im Zusammenhang mit der Berufsbezeichnung Student ist der Geburtsjahrgang 1975 schon ein bisschen rufschädigend", findet er und hat wenig Verständnis dafür, dass dieser Fehler passiert ist.

Spätestens als die Stadt wegen der Pannen zuvor die Wahlunterlagen neu habe drucken lassen, hätte sie die Korrektheit aller Angaben noch einmal überprüfen müssen. Das sei offenbar nicht passiert.

Auf den falschen Geburtsjahrgang hat Panke die Stadt erst selber aufmerksam machen müssen, als ihn Bekannte, die ihre Briewahlunterlagen bekommen hatten, auf den Fehler angesprochen hatten.

Dabei hätte dieser bei einer neuerlichen Überprüfung im Wahlbüro recht schnell ins Auge fallen können. In der Niederschrift des Wahlausschusses vom 10. April nämlich taucht Panke mit zwei Geburtsjahrgängen auf. Als Direktkandidat in seinem Wahlkreis mit dem falschen - 1975. Als SPD-Kandidat auf Platz 39 der Reserveliste mit dem richtigen - 1986. Laut Rathaussprecher Horst Dickhäuser hat die Stadt Anfang voriger Woche von dem Fehler erfahren und sich entschlossen, die Stimmzettel nicht mehr zu ändern. "Auch nach Absprache mit dem Kreiswahlleiter, sind wir der Auffassung, dass sich das Problem anders heilen lässt", sagte Dickhäuser. Die Stadt wird den Fehler per amtlicher Bekanntmachung korrigieren. Diese wird auch in den beiden Wahllokalen ausgehängt, deren Wähler betroffen sind.

"Mir reicht das eigentlich nicht", sagte dazu Panke. "Ich hätte es lieber gesehen, wenn es neue Stimmzettel gegeben hätte. Ich werde die Entscheidung der Stadt aber zunächst einmal so hinnehmen." Die alleinige Verantwortung möchte Panke im Übrigen auch nicht auf den Mitarbeitern des Wahlbüros abgeladen wissen.

Schließlich ist der Fehler auch seinen Parteikollegen in der Sitzung des Wahlausschusses - das waren Helmut Eisermann, Karl-Heinz Geimer, Thomas Giezek und Johannes Niggemeier - nicht aufgefallen. "Die werde ich mir auch noch vorknöpfen", sagte Panke.

Eigentlich hätten die Mitglieder des Wahlausschusses doch nichts anderes zu tun, als darauf zu achten, dass die Angaben zu den jeweiligen Kandidaten ihrer Partei korrekt seien.

(RP)
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