Dinslaken Überschaubare Sturmschäden

Dinslaken · Orkan Xynthia entwurzelte Bäume und hielt die Feuerwehren bis in die Nacht auf Trab. Große Verwüstungen blieben aber aus. Auf der Bahnstrecke zwischen Emmerich und Oberhausen fuhren ab dem Morgen wieder Züge.

Sturmtief "Xynthia" sorgt für Chaos in Deutschland
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Die gute Nachricht: Durch den Sturm am Sonntag wurden nach Angaben von Feuerwehr und Polizei keine Menschen verletzt in Dinslaken, Voerde und Hünxe. Auch weiterreichende Materialschäden blieben demnach aus: Es wurden keine Häuser abgedeckt, entwurzelte Bäume fielen auf Straßen, aber nicht auf Autos oder Häuser. Bis auf wenige Ausnahmen: An der Feldstraße im Dinslakener Hagenbezirk beispielsweise stürzte ein Baum — laut Feuerwehr 15 Meter hoch und 70 Zentimeter im Durchmesser — auf ein dreigeschossiges Wohnhaus. Dabei wurde das Dach geschädigt; Handwerker besserten die lädierte Stelle gestern Mittag aus.

Dinslaken Stoßseufzer von Frank Moselewski, Chef des DIN-Service: "Jetzt ist der Sand weg, da kommen die Äste." Den Sand hatte der städtische Servicebetrieb tonnenweise gegen Glatteis gestreut. Nach dem Sturm sind die Straßen nun übersät mit Astwerk, das der DIN-Service beseitigen muss. Sonderschichten legt der Betrieb dafür allerdings nicht ein, dem Kehricht werde man laut Moselewski mit der normalen Straßenreinigung Herr werden. "Wir sind in Dinslaken ganz gut davongekommen", bilanzierte der Betriebsleiter nach dem Sturm. Die Dinslakener Feuerwehr rückte von 15.44 bis 21 Uhr zu 25 Einsätzen aus und kümmerte sich dabei um umgestürzte Bäume, abgeknickte Äste und lose Baustellenschilder.

Voerde Die spektakulärsten Auswirkungen des Sturms: An der Hahnenstraße in Spellen stürzte ein Baum auf ein Haus. In Höhe der Schwanenstraße fiel ein Baum auf die Bahngleise, die die Freiwillige Feuerwehr aber rasch geräumt hatte. Alle Löschzüge waren seit dem späten Nachmittag im Einsatz, insbesondere um Bäume von Fahrbahnen zu beseitigen.

Hünxe Im Gemeindegebiet waren alle Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr mobilisiert, bis in die Nacht waren die Einheiten im Einsatz. "Wir bekamen immer wieder Anrufe, weil umgestürzte Bäume auf Straßen und Wegen lagen. Es war aber alles gut zu schaffen", sagte Wehr-Sprecher André Rühl. Noch gestern Morgen waren die Retter beschäftigt: Ein entwurzelter Baum blockierte die Zufahrt zum Flugplatz Schwarze Heide.

Wald "Wir haben einfach Glück gehabt", stellte Forstoberinspektor Michael Herbrecht gestern erleichtert fest. Ihm zufolge richtete der Sturm in den Waldgebieten in Dinslaken, Voerde und Hünxe überschaubare Schäden an, "es liegen einzelne Bäume auf den Wegen, größere Zerstörungen hatten wir nicht". Für seine Bestandsaufnahme war Förster Herbrecht am Sonntag bis Mitternacht mit der Feuerwehr unterwegs und setzte seinen Kontrollgang gleich gestern Morgen fort. Waldbereiche sperrte er nicht ab. "In den nächsten Tagen besteht zwar noch die Gefahr herunterfallender Äste. Aber darauf muss jeder selber achten, wie überhaupt immer im Wald."

Bahn Die Deutsche Bahn hatte am Nachmittag vorsorglich den gesamten Fern- und Regionalverkehr in Nordrhein-Westfalen stillgelegt. Im Dinslakener Bahnhof warteten zwei Regionalbahnen auf ihre Weiterfahrt; im verwaisten Voerder Bahnhof standen alle Signale auf Rot. Seit den frühen Morgenstunden am Montag lief der Regionalverkehr zwischen Emmerich und Oberhausen laut einem Bahnsprecher wieder. Allein die RB 35 pausierte nach Bahnangaben länger.

(RP)
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