Voerde Übernahme durch Trimet ist "Glücksfall" für Voerdal

Voerde · Die Belegschaft der insolventen Aluminiumhütte Voerdal schaut wieder voller Zuversicht in die Zukunft. Dank der Übernahme durch die Trimet Aluminium SE soll es keine Kündigungen geben.

 „Zusammen wollen wir mit Visionenetwas nach vorne bringen“, sagt Dr. Martin Iffert, Vorstand Trimet.

„Zusammen wollen wir mit Visionenetwas nach vorne bringen“, sagt Dr. Martin Iffert, Vorstand Trimet.

Foto: Büttner, Martin (m-b)

Nachdem die Betriebsversammlung bei der insolventen Voerder Aluminiumhütte Voerdal zu Ende gegangen war, sah man ausschließlich zufriedene Gesichter. Die Erleichterung bei der Belegschaft war dank der Übernahme durch die Trimet Aluminium SE besonders groß, denn das mittelständische Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 1,2 Milliarden Euro wird die Aluminiumhütte und die Anodenfabrik in Voerde am bisherigen Standort erhalten und alle Mitarbeiter übernehmen.

Zufrieden waren aber auch Insolvenzverwalter Dr. Frank Kebekus und der Trimet-Inhaber und Aufsichtsratsvorsitzende Heinz-Peter Schlüter. "Wir freuen uns, dass wir den zukunftsfähigen Produktionsstandort weiterführen und die bestehenden Arbeitsplätze erhalten können", meinte Schlüter. Kebekus sprach bei der Übernahme von einem Glücksfall: "Wir sind froh, dass wir diese Lösung gefunden haben. Es ist heute ein sehr guter Tag für den Standort, für den es wieder eine gute Zukunft geben kann."

Voraussetzung für die Übernahme sei gewesen, dass die EU-konforme Entlastungsregelung für die stromintensive Industrie im Rahmen des Erneuerbare-Energie-Gesetzes bestehende Rechtsunsicherheit beseitigt und Planungssicherheit geschaffen habe. Daran habe es auch gelegen, dass eine Übernahme nach dem Insolvenzantrag vor zwei Jahren noch scheiterte. "Jetzt hat man eine Plattform, auf der man planen kann", sagte Kebekus.

Mit der Niederlassung in Voerde erweitert der Werkstoffspezialist seine Produktionskapazität für Primaraluminium und setzt seinen Wachstumskurs der vergangenen Jahre fort. "Die europäischen Schlüsselindustrien haben großen Bedarf an Aluminium. Mit dem Standort Voerde können wir die wachsende Nachfrage bedienen. Die Mitarbeiter und die technische Ausstattung passen hervorragend in die Ausrichtung der Trimet als Anbieter maßgeschneideter Lösungen", sagt Dr. Martin Iffert, Vorsitzender des Vorstandes der Trimet, der in Hünxe lebt und an die gute, alte Tradition der Aluminiumhütte wieder anknüpfen möchte: "Ich hoffe, dass sich viel ändern wird. Die Mitarbeiter haben wieder eine Perspektive und sollen sich als ein Teil der Trimet-Familie sehen. Zusammen wollen wir etwas mit Visionen nach vorne bringen - denn ich spiele nur, um auch zu gewinnen."

Solche Worte kommen bei der Belegschaft gut an und der Betriebsratsvorsitzende Daniel Schwermer ist erleichtert, dass zwei Jahre voller Ungewissheit über die Zukunft enden. "Es ist für uns der Idealfall eingetreten. Man muss sagen, dass wir auch sehr viel Glück hatten, aber wir haben in den vergangenen Jahren hart dafür gearbeitet und gekämpft, dass wir uns eine Zukunft auch verdient haben", sagte der Betriebsratsvorsitzende.

(gaa)
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