Dinslaken Trockenheit schmälert Kartoffelernte

Dinslaken · Der September ist in diesem Jahr viel zu trocken. Die fehlenden Niederschläge wirken sich auch auf die Landwirtschaft aus. So erschweren trockene Böden zum Beispiel die Kartoffelernte - auch in Dinslaken.

 Bernd Bellingröhr

Bernd Bellingröhr

Foto: Martin Büttner

Die Kartoffel ist von deutschen Mittagstischen kaum wegzudenken. Die Erdknolle gehört als Beilage bei vielen Menschen zum Mittagstisch wie der Aufschnitt aufs Brot. Doch die Trockenheit in den vergangenen Wochen hat dafür gesorgt, dass die Ernte der Erdäpfel zu einem Problemfall geworden ist. Denn der Erdboden, in dem die Knollen stecken, ist nicht nur trocken, sondern auch hart. In manchen Gegenden werden die Felder schon beregnet, um die Kartoffeln aus dem Boden zu bekommen.

"In Dinslaken dürften die meisten Kartoffeln schon eingeholt sein", sagt Landwirt Bernd Bellingröhr. Auf sechs Hektar Land baut er auf seinem Hof in Dinslaken Kartoffeln an und hat den wenigen Niederschlag, den es in den vergangenen Wochen gab, genutzt. "Wir hatten vor anderthalb und drei Wochen mal ein bisschen Regen und haben die Kartoffeln geerntet", berichtet der Landwirt. Auch die Betriebe in der Nachbarschaft hätten die Kartoffeln bereits von den Feldern geholt. "Mir wäre es allerdings lieber gewesen, wenn es in der Zeitperiode etwas mehr geregnet hätte", erklärt der Landwirt. "Bei trockenem Boden hat man wesentlich mehr Erdklumpen, die mit in die Erntemaschinen kommen. Die können die Kartoffeln beschädigen", erklärt Bernd Bellingröhr. Aus diesem Grund müssen die Maschinen anders eingestellt werden, so dass sie die Erdknollen vorsichtiger transportieren. Außerdem müssen viele der Feldfrüchte von Hand aussortiert werden. "Das heißt, wir brauchten dieses Mal mehr Helfer für die Ernte. Doppelt so viele wie normalerweise", berichtet der Landwirt weiter. Ein erhöhter Ernteaufwand für die Kartoffeln.

Damit endet das Problem allerdings noch nicht. "Die Erträge bei den Kartoffeln sind wegen der Trockenheit nicht besonders hoch und auch die Qualität ist schlechter als gewöhnlich", erklärt Bernd Bellingröhr. Bei optimalen Bedingungen erwirtschaftet er auf seinen Flächen für den Kartoffelanbau wesentlich mehr der Erdknollen, als es diesen Sommer möglich war. "Ich rechne damit, dass mir pro Hektar etwa 100 Doppelzentner fehlen", berichtet der Landwirt. Das wären schon mehrere Dutzend Tonnen weniger Kartoffeln als normal. Die Trockenheit hat aber noch einen weiteren Nebeneffekt: Die Erdäpfel werden manchmal angefressen. "Schnecken und Graswürmer haben natürlich auch kein Wasser und nutzen die Kartoffeln als Wasserquellen", erklärt Bernd Bellingröhr. Dazu kommt eine allgemein schlechtere Qualität der Feldfrüchte. "Ich denke, man kann davon ausgehen, dass 20 bis 30 Prozent der Ernte als Futterkartoffeln Verwendung finden wird", erzählt der Landwirt.

Alles in allem also keine besonders erfolgreiche Kartoffelernte auf den Feldern von Dinslaken. Aber Bernd Bellingröhr hat auch schon den umgekehrten Fall erlebt. "Es gab auch schon zu viel Regen. Da konnte man auch nicht ernten. Irgendwann kam dann Frost und bei mir ist gut ein Hektar Kartoffeln auf dem Feld geblieben", berichtet der Landwirt. Ansonsten sieht er die Kartoffelernte mit stoischer Gelassenheit: "Man muss eben damit leben, was man geerntet hat", sagt er.

(RP)
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