Hünxe Traumhaft schöne Herde aus alter Zeit

Hünxe · Dieter Klaucke aus Hünxe restauriert antike Öfen und Küchenherde, die er auf Wunsch mit einem modernen Ceran- oder Induktionskochfeld ausstattet. Das Geschäft mit Kunden aus dem In- und Ausland läuft größtenteils übers Internet.

 Firmenchef Dieter Klaucke mit einigen der antiken Küchenherde, die sich in der Ausstellung seines Geschäftes an der Wilhelmstraße befinden.

Firmenchef Dieter Klaucke mit einigen der antiken Küchenherde, die sich in der Ausstellung seines Geschäftes an der Wilhelmstraße befinden.

Foto: Martin Büttner

Wer die Ausstellung des Geschäftes "Traumöfen" von Dieter Klaucke betritt, fühlt sich zurückversetzt in die Zeit, als in der Küche noch ein Herd stand, der mit Kohlen oder Holz befeuert wurde, und in der guten Stube nebenan ein wärmendes Feuer im Ofen prasselte. Antike Herde und Öfen sowie neue Modelle (überwiegend in historischem Stil) bietet der Hünxer in seinem Geschäft an der Wilhelmstraße 114 an. Dort steht ein belgischer Herd, der um 1930 gefertigt wurde, ebenso wie ein Küchenherd aus Frankreich, der um 1920 hergestellt wurde. Auch ein dänischer Salonofen, der um 1900 produziert wurde und es mit Krone auf die stattliche Höhe von 2,28 Meter bringt, gehört zum Angebot.

Seine Geschäfte wickelte Dieter Klaucke zu 98 Prozent über das Internet ab. Die Kunden des Hünxers kommen überwiegend aus Deutschland (etwa 70 Prozent), die übrigen leben im Ausland. Klaucke lieferte seine Herde auch schon nach Moskau, in die USA und nach Chile. "Meine Kunden sind Individualisten. Sie suchen sich einen antiken Herd aus und bauen sich dann ihre Küche drumherum", berichtet der Firmenchef. Was er verkauft, ob alt oder neu, sind Luxusartikel, die ihren Preis haben. Einen antiken Ofen gibt es nicht für unter 5000 Euro, ein nachgebauter ist nicht für unter 4000 Euro erhältlich. Doch offenbar gibt es genug Liebhaber für dieses "exotische Nischenprodukte", wie Klaucke die von ihm angeboten Herde und Öfen selbst bezeichnet. Die alten Schätzchen werden von ihm mit viel Sachverstand restauriert, auf Kundenwunsch auch umgebaut und mit einem modernen Ceran-, Induktions- oder Gaskochfeld ausgestattet, um wieder als Herd eingesetzt werden zu können. Denn die antiken Herde in ihrem ursprünglichen Zustand dürfen in Deutschland, Österreich und der Schweiz nicht mehr an einen Kamin angeschlossen und betrieben werden, da sie die dafür notwendigen Voraussetzungen, wie sie beispielsweise in der in Deutschland geltenden Verordnung über Feuerungsanlagen geregelt sind, nicht erfüllen.

Dieter Klaucke gründete sein Geschäft 1995, bereits seit 1988 sammelt und restauriert er antike Küchenherde und Öfen. Dazu kam er, weil seine Frau damals einen alten Küchenherd haben wollte. Sie fanden ein geeignetes Exemplar, das Dieter Klaucke wieder auf Vordermann brachte. Von dem guten Stück war nicht nur seine Frau begeistert, sonders auch Freunde des Paares, die sich dann ebenfalls für die antiken Herde begeisterten, die Klaucke für sie restaurierte. Daraus wurde dann sein Hauptberuf. Das Geschäft erhielt den Namen "Traum-öfen", weil viele Kunden die angebotenen Öfen als traumhaft schön bezeichneten.

Früher ist der Hünxer noch durch die Lande gefahren, um alte Schätzchen, die er wieder aufmöbeln konnte, zu finde. Heute werden ihm täglich an die zehn Objekte angeboten. "Von diesen zehn Stück fallen neun durch, eines kommt in die nähere Auswahl. Letztlich kaufen wir von 100 etwa fünf Stück", berichtet Klaucke von der Schwierigkeit, alte Herde und Öfen zu finden, bei denen sich die professionelle Restauration noch lohnt und bezahlbar ist, damit sich für das gute Stück später ein Käufer findet.

(RP)
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