Dinslaken THG-Schüler fragen, Politiker antworten

Dinslaken · Parteienvertreter stellten sich im Forum des Theodor-Heuss-Gymnasiums in Dinslaken einer Podiumsdiskussion. Die Politiker nahmen Stellung zu Jugendthemen und warben dafür, am 25. Mai wählen zu gehen

 Von links: Simon Panke (SPD), Fabian Schneider (CDU), Malte Kemmerling (Grüne), Mirko Perkovic (FDP), Cigdem Kaya (Linke) und Ulrich Kemmerling (UBV) stellten sich den Fragen der Schüler.

Von links: Simon Panke (SPD), Fabian Schneider (CDU), Malte Kemmerling (Grüne), Mirko Perkovic (FDP), Cigdem Kaya (Linke) und Ulrich Kemmerling (UBV) stellten sich den Fragen der Schüler.

Foto: martin büttner

Für Schulleiter Thomas Nett ist es eine Selbstverständiglichkeit, dass am Theodor-Heuss-Gymnasium vor anstehenden Wahlen eine Podiumsdiskussion lokaler Politiker im Forum stattfindet. "Es gehört zum Unterricht und zum Auftrag der Schule", sagte Nett, bevor er das Wort an Katinka Kraska und Phil Brüggemann übergab. Die beiden Schüler aus dem Leistungskurs Sozialwissenschaften der Q1 leiteten die Diskussion mit Simon Panke (SPD), Fabian Schneider (CDU), Malte Kemmerling (Grüne), Mirko Perkovic (FDP), Cigdem Kaya (Linke) und Ulrich Kemmerling (UBV).

Gefragt waren Themen, die junge Leute ansprechen. Wie die freie WLAN-Verfügbarkeit in der Innenstadt von der Neutor-Galerie bis zum Burgtheater, für die sich Fabian Schneider einsetzt und für die es breite Zustimmung gab. "Das war eine sehr gute Idee vom Fabian. Die SPD wird sich nicht dagegen verweigern", musste Simon Panke zugeben. Das freie WLAN, das nicht durch Steuergelder finanziert werden soll, bereitete aber Cigdem Kaya kleinere Sorgen: "Die Linke steht für Datenschutz. Beim freien WLAN muss man vorsichtig mit dem Datenklau sein."

Einer Meinung waren die Politiker auch beim Thema Stadtpark. Alle sind für die Abschaffung der Verbotssatzung, an der die CDU 2007 selbst beteiligt war. "Das war einer der größten Fehler. Bei uns hat aber ein Umdenken stattgefunden, und wir wollen den Schwachsinn zurücknehmen", gestand Fabian Schneider ein. Wenn das Verbot aufgehoben wird, und die Bürger den Park wieder zum Grillen oder Bolzen benutzen dürfen, müsse jedoch darauf geachtet werden, dass der Park nicht vermüllt. Die UBV hat dafür die Idee, einen Förderverein Stadtpark mit bürgerschaftlichem Engagement zu gründen.

Als es um die Altstadtentwicklung ging, war es mit der Harmonie auf dem Podium kurzzeitig vorbei. Zwar wollen alle Parteien die Entwicklung fördern, zum Beispiel mit der Sperrung der Duisburger Straße am Wochenende für eine Außengastronomie, doch nachdem SPD und CDU einmal mehr um den Antrag der gerade laufenden Testphase gestritten hatten, konnte Ulrich Kemmerling einen Satz von Simon Panke zur Lärmbelästigung nicht stehenlassen. Der SPDler meinte, dass jeder Mensch wissen müsse, dass es im Zentrum lauter werden könne: "Bevor ich in die Stadt ziehe, weiß ich so etwas, und dann braucht sich niemand zu beschweren. Wem es in der Stadt zu laut ist, der soll zum Parkfriedhof nach Oberlohberg ziehen." Ulrich Kemmerling warf ihm daraufhin Polemik vor und fragte, ob er lang ansässige Familien in der Altstadt oder ältere Menschen damit enteignen wolle: "Sie lehnen es ja nicht generell ab, die Anwohner wollen nur nicht übergangen werden", sagte der UBV-Vertreter. Danach verstanden sich die Sechs auf der Bühne wieder und versprachen, die Neustraße und den Altmarkt nicht zu vergessen, wenn die Neutor-Galerie eröffnet ist. "Hoffentlich sinken dann die hohen Mieten an der Neustraße für neue Interessenten", sagte Fabian Schneider.

(gaa)
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