Corona-Risiken in Schulen und Kitas Ventilatoren statt Filter – Die Linke greift die Stadtspitze scharf an

Dinslaken · Am Dienstag soll der Stadtrat darüber entscheiden, wie Kinder und Jugendliche in Schulen und Kitas vor Corona geschützt werden sollen. Die Stadt schlägt Fenster-Ventilatoren vor. Die Linke reagiert darauf empört.

 Luftfilter in einer Schulklasse (Symbolbild).

Luftfilter in einer Schulklasse (Symbolbild).

Foto: dpa/Hauke-Christian Dittrich

Die Partei „Die Linke“ reagiert mit scharfer Kritik auf den Vorschlag der Stadt Dinslaken, in den Schulen in ihrem Gebiet ein Fenster-Ventilatorensystem zu testen, statt Luftfilter in den Klassen zu installieren. Die Stadtverwaltung hat ihr Konzept dafür wie berichtet am Freitag vorgelegt. Am Dienstag gibt es eine Sondersitzung des Stadtrates zu dem Thema.

Die Reduzierung des Coronavirus in Klassenräumen solle nun mittels Fensterventilatoren, Messgeräten und einer Kipplüftung versuchsweise für zwei Wochen an allen 18 Dinslakener Schulen erprobt werden, fasst die Linke die Idee der Stadt zusammen. „Das hat nichts mehr mit den Ergebnissen des in Auftrag gegebenen Gutachtens und dem städtischen Querlüftungskonzept (Durchzug) zu tun. Die Verwaltung schmeißt ihr eigenes, teuer bezahltes Lüftungskonzept über Bord und probiert was Neues aus“, so Dieter Holthaus, stellvertretender Vorsitzender der Linksfraktion im Dinslakener Stadtrat.

„Erst dauert es zirka sieben Monate, bis es der Verwaltung gelingt, einen eigens in Auftrag gegebenen wissenschaftlich begleiteten Feldversuch durchführen zu lassen“, schreibt Holthaus weiter. Und dann habe die Stadtspitze die Ergebnisse dieses Gutachtens mit einer „eigenwilligen und objektiv falschen Interpretation“ dazu genutzt, zu begründen, warum allein das Querlüften alle 20 Minuten besser sei als Luftfilter mit einem entsprechenden Lüftungs- und Hygienekonzept. Der jetzige Vorschlag, über den die Politik am Dienstag beraten und befinden soll, sei nun ein neues „Überraschungsei“.

Fraktionschef Gerd Baßfeld ließ mitteilen, er sei „über ein solches konzeptloses Handeln betroffen“. „Die vierte Welle hat bereits begonnen, die aggressivste Mutante des Coronavirus bedroht die Gesundheit unserer Kinder, und die Verwaltungsspitze hat nichts anderes zu tun als wiederum auf Zeit zu spielen“, kritisiert er.

Die Linksfraktion wünscht, dass der Stadtrat der Stadtverwaltung bei der Sitzung am Dienstag einen klaren Auftrag zur Beschaffung von geeigneten Luftfiltern für alle Dinslakener Schulen und auch alle Kitas erteilt.

(RP)
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