Voerde Telefonbefragung der Voerder SPD sorgt für Ärger

Voerde · Die Christdemokraten in der Region sind verwundert über die Telefon-Aktion, von der sich die Stadtverwaltung bereits distanziert hat.

Voerde: Telefonbefragung der Voerder SPD sorgt für Ärger
Foto: Büttner, Martin (m-b)

Die Befragung von 200 Voerder Bürgern aus allen Ortsteilen der Stadt hatte die SPD bei einer Bonner Agentur in Auftrag gegeben. Inzwischen ist die telefonische Umfrage, die vom Europressedienst durchgeführt wurde, beendet, wie SPD-Parteichef Uwe Goemann erklärte. Die Sozialdemokraten wollen dadurch erfahren, ob die Themen, die die SPD als wichtig einstuft, auch von den Bürgern so angesehen werden, oder ob andere Thematiken mehr interessieren.

Mit ihrer Umfrage sorgte die SPD für einige Aufregung, auch im Voerder Stadtrat wurde das Thema angesprochen. Denn bei der Stadtverwaltung gingen einige Anrufe von Bürgern ein, die angaben, sie seien von einer Pressestelle angerufen und zur Kommunalwahl befragt worden. Die Fragesteller hätten angegeben, die Umfrage im Auftrage der Stadt durchzuführen. Doch davon distanzierte die Verwaltung sich in der vergangenen Woche und wies jede Beteiligung an der Aktion ausdrücklich zurück.

Dass Befragte geglaubt haben, die Stadt würde diese Aktion durchführen, beruht für Uwe Goemann auf einem Missverständnis. Es sei ganz klar vereinbart gewesen, dass die Befrager sagen sollten, dass die Umfrage "im Auftrag der SPD Stadt Voerde" durchgeführt werde. Goemann vermutet, dass bei einigen befragten Bürgern nur "Stadt Voerde" im Gedächtnis haften geblieben sei. Er geht davon aus, dass die Befrager sich nicht als Stadt Voerde ausgegeben hätten. Denn sei das der Fall, "wäre die Agentur verbrannt", das würde sich schnell herumsprechen und sie würde keine Aufträge mehr bekommen.

Die Christdemokraten und ihr Fraktionsvorsitzender Georg Schneider reagierten verärgert und mit Verwunderung auf die SPD-Aktion. Die CDU, so hieß es, brauche keine Agentur, um zu erfahren, wo die Voerder Bürger der Schuh drücke. "Wir haben 21 Kandidaten in den Stimmbezirken. Die kümmern sich um die Probleme der Bürgerinnen und Bürger. Die haben Freunde, Verwandte, Kollegen, Vereinskameraden. Wenn die nicht wissen, wo die Voerder der Schuh drückt, wer dann", so Schneider. "Auf die Idee, eine Agentur zu beauftragen, die dann womöglich mit zweifelhaften Methoden zu Werke geht, käme uns nicht in den Sinn", stellt Schneider fest. "Wir haben verstanden", habe es bei den Sozialdemokraten nach dem gescheiterten Versuch, die B 8 umzubenennen geheißen.

Doch Schneider meldet Zweifel an, ob die Voerder SPD tatsächlich etwas aus dieser Schlappe gelernt habe. "Weil wir verstanden haben, deshalb haben wir die Umfrage gemacht", verteidigt Uwe Goemann die Aktion. In der kommenden Woche stellt die Bonner Agentur Kreativ Konzept den Voerder Sozialdemokraten die Ergebnisse der Befragung vor.

(RP)
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