Diskussion im Ausschuss Trübe Aussicht fürs Freibad

Dinslaken · Es wird viel spekuliert um das Aus fürs Freibad Hiesfeld. Davon zeugten auch im Sportausschuss Fragen von Bürgern und Politikern.

 Das stillgelegte, alte Freibad in Hiesfeld. Weil der Boden laut Gutachten nicht tragfähig ist, soll hier nicht mehr neu gebaut werden.

Das stillgelegte, alte Freibad in Hiesfeld. Weil der Boden laut Gutachten nicht tragfähig ist, soll hier nicht mehr neu gebaut werden.

Foto: Zehrfeld

Keine Angst vor Gegenwind hatte offenbar der Ratsherr Malte Kemmerling von der Fraktion BNP (Bewegung für Nachhaltige Politik). Im Sportausschuss des Dinslakener Stadtrates, in dem es um das Freibad Hiesfeld ging, hielt er Dienstagabend eine längere Rede voller harscher Kritik an Aktiven des Freibadvereins und des Bürgerbegehrens für das Bad.

Er warf ihnen vor, die Aussagen von Verantwortlichen und Gutachtern pauschal und und ohne fachliche Begründung anzuzweifeln. Er riet ihnen, „Ihren Horizont mal so zu erweitern, dass Sie zugänglich sind für die Faktenlage“. Dann würden sie vielleicht zu dem Schluss kommen: „7,7 Millionen Euro im Rotbach versenken ist ja vielleicht nicht ganz so ’ne gute Idee“, so Kemmerling. „Besinnen Sie sich doch einfach, und kommen Sie zurück auf eine Sach-Ebene.“

Zuvor waren in der „Einwohner-Fragestunde“ eine Reihe von Vertretern des Freibadvereins zu Wort gekommen. Auch für die Politiker ging es bei der Sondersitzung um Information durch Vertreter von Stadt, Stadtwerken, Bädergesellschaft Dinbad und Gutachter. Beschlüsse wurden nicht gefasst.

Mehrfach betonte Bürgermeister Michael Heidinger nach skeptischen Fragen erneut so manches, was er schon bei einer öffentlichen Versammlung des Freibadvereins am Vortag zu vermitteln versucht hatte. Ja, er sehe sich in der Pflicht, mehr „Wasserfläche“ für die Dinslakener zu schaffen, wenn der Bäderkompromiss nicht mehr umgesetzt werde. Und: Nein, es gebe keine Pläne, auf dem Freibadgelände irgend etwas anderes zu bauen. Ganz gewiss auch kein Wohngebiet: „Nicht, so lange Michael Heidinger Bürgermeister der Stadt Dinslaken ist.“ Und: Was aus dem Gelände mal wird, das sei jetzt noch völlig offen.

Ebenso betonte Stadtwerke-Chef Josef Kremer zum wiederholten Mal: „Da kann nichts Vernünftiges gebaut werden.“ Das Areal könne vielleicht Grünfläche oder Freizeitanlage werden, aber kein Baugebiet.

Ein Mitglied des Bädervereins kritisierte, dass man vor Jahren, als Probleme mit den Filtern des Schwimmbeckens auftraten, mobile Anlagen dafür hätte anschaffen können: „Warum ist das nicht geschehen?“ Man habe 2016 „nach Möglichkeiten gesucht, das Bad weiter zu betreiben für eine gewisse Zeit“, erwiderte Dinbad-Chef Michael Hörsken. Damals habe man Angebote für Filteranlagen eingeholt. Zur Anschaffung sei es aber nicht gekommen, „weil der Einsatz ohnehin begrenzt gewesen wäre bis maximal 2018“. Die Art der „Durchströmung“ des Badewassers sei nach heutigen Maßstäben grundsätzlich nicht in Ordnung gewesen. Das ist die Methode, mit der das Wasser im Becken bewegt, durchmischt und laufend aufbereitet wird.

Mit der Frage, ob das Bürgerbegehren zum Bad nun wiederbelebt wird oder nicht, wird die Politik sich noch beschäftigen. Ob es rechtlich zulässig sei, „das entscheidet nicht die Stadt Dinslaken, sondern das entscheidet der Rat der Stadt“, so Bürgermeister Heidinger.

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