Dinslaken Staunen beim Hertie-Abriss

Dinslaken · Der Abbruch des alten Kaufhauses in der Innenstadt ist in vollem Gange. Mittlerweile klafft ein großes Loch in der Außenfassade, doch bis 70 000 Kubikmeter umbauter Raum abgerissen sind, dauert es noch bis Ende April.

 Polier Felix Gräfe, Dr. Christian Schliephake, Prokurist der Baugesellschaft Walter Hellmich und Marc Hellmich vor der Hertie-Ruine (v.l.)

Polier Felix Gräfe, Dr. Christian Schliephake, Prokurist der Baugesellschaft Walter Hellmich und Marc Hellmich vor der Hertie-Ruine (v.l.)

Foto: Martin Büttner

3000 Menschen waren gekommen, um am Valentinstag beim Abriss-Startschuss des alten Hertie-Hauses mit einer großen Party dabei zu sein. Nach einem farbenfrohen Feuerwerk pickte ein 300 PS starker Bagger ganz vorsichtig die ersten Teile aus der Außenfassade des leerstehenden Schandflecks der Innenstadt.

Einige Schaulustige gibt es am Hans-Böckler-Platz jetzt immer noch, die mit ihren Kameras Bilder von der Ruine aufnehmen. Doch staunen sie mehr als zwei Wochen später nicht mehr über bunte Raketen und Fontänen, sondern über das gewaltige Loch, das inzwischen in das Kaufhaus gerissen wurde.

Planmäßiger Abbruch

Mit viel Gefühl an den Pedalen und seinem Joystick in seinem Arbeitsgerät bringt der Baggerfahrer Stück für Stück des Hauses zum Einsturz. Ein gutes Viertel des Gebäudes ist inzwischen verschwunden, die Späher haben freie Sicht auf die Rolltreppen und Dr. Christian Schliephake von der Hellmich-Unternehmensgruppe, die als Investor das neue Einkaufszentrum auf dem Hans-Böckler-Platz und dem Hertie-Gelände bis Ende 2013 errichten will, ist mit dem bisherigen Ablauf des Abbruchs zufrieden: "Es läuft alles planmäßig. Bis Ende April werden wir mit dem Abbruch fertig sein."

Den Abriss selbst nimmt nicht Hellmich, sondern das Sub-Unternehmen Becker vor. Auf der Baustelle arbeiten bis zu 25 Männer, die in den nächsten Wochen 65 000 bis 70 000 Kubikmeter umbauten Raum dem Erdboden gleichmachen. Das Unternehmen macht täglich mindestens 20 Abfahrten von Kipplastern mit Bauschutt, der in Deponien im Umkreis gebracht wird.

"Vorher muss aber alles nach Art und Herkunft separiert werden. Die mineralischen Stoffe werden geschreddert und noch genutzt, um das Loch des Kellers zu füllen. Aber der Rest muss umweltgerecht entsorgt werden", erklärt Schliephake. Wenn die Firma Becker mit der Separierung auch in dem Teil des Hauses, in dem der Autoaufzug zu finden ist, fertig ist, dann verspricht Schliephake, "im großen Stil noch schneller das Gebäude abreißen zu können."

(RP)
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