Eigenkapital des Versorgungsunternehmens wird kräftig aufgestockt Stadtwerke: 12,6 Millionen für Dinslaken
Dinslaken · Der kommunale Konzern hat im vergangenen Jahr einen satten Gewinn erwirtschaftet, von dem der Löwenanteil als Dividende an die Stadt geht. Das Geld fließt als Finanzertrag in den städtischen Haushalt 2022.
Die Dinslakener Stadtwerke sind für die Kommune ein verlässlicher Gewinnbringer, dessen Dividendenzahlungen in Millionenhöhe zur Entlastung des kommunalen Haushalts beitragen. Für das laufende Jahr kann die Stadt mit rund 12,6 Millionen Euro rechnen, die ihr von dem Versorgungsunternehmen überwiesen werden. Diese Summe wird im Etat bei den Produkten „Eigengesellschaften und Beteiligungen“ als Finanzertrag vereinnahmt.
Der Jahresabschluss der Stadtwerke für das Geschäftsjahr 2021 weist einen Überschuss von 15,136 Millionen Euro aus. 15 Millionen Euro des erzielten Gewinns werden als Dividende an die Stadt Dinslaken als Gesellschafterin der Stadtwerke ausgeschüttet, die verbleibenden 136.000 Euro fließen in die Gewinnrücklage des Unternehmens. Die Kapitalertragssteuer, die auf die 15 Millionen Euro fällig wird, liegt bei 15 Prozent, macht also 2,25 Millionen Euro aus. Der Solidaritätszuschlag zur Kapitalertragssteuer beträgt 5,5 Prozent (123.750 Euro). Somit bleiben für die Stadt Dinslaken von den 15 Millionen Euro etwa 12,67 Millionen Euro als Nettoausschüttung übrig.
Der Jahresabschluss 2021 der Stadtwerke und die Dividendenzahlung an die Kommune sind nur ein Punkt auf der Tagesordnung für die nächste Sitzung der Mitglieder des Finanzausschusses. Das Gremium tagt am 7. Juni in öffentlicher Sitzung in der Kathrin-Türks-Halle.
In der Sitzung geht es auch um die Änderung des Gesellschaftervertrages der Stadtwerke. Die Änderung wird notwendig, weil bereits in den zurückliegenden drei Jahren beschlossen wurde, dass die Kommune das Eigenkapital der Stadtwerke stärkt. Im laufenden Geschäftsjahr soll es von gegenwärtig 55,5 Millionen Euro um 35,3 Millionen auf dann 90,7 Millionen Euro erhöht werden. Und für 2023 ist eine weitere Erhöhung vorgesehen, um 8,5 Millionen. Dann wird die Eigenkapitalausstattung rund 99,28 Millionen Euro ausmachen. Begründet wurde die Notwendigkeit der Erhöhung des Eigenkapitals mit den Zukunftsinvestitionen der Stadtwerke, explizit genannt wurde das Dinslakener Holz-Energiezentrum (DHE). Da dieses und weitere Projekte nicht ohne die Aufnahme von Krediten realisiert werden können, ist der Nachweis von ausreichendem Eigenkapital ratsam. Denn bei einer guten Eigenkapitalquote, die bei den Banken zu einem guten Rating führt, ist die Finanzierung der Projekte zu attraktiven Konditionen möglich.
Der Ausschuss befasst sich zudem mit der Auflösung der Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr GmbH, die 2015 als Projektgesellschaft gegründet wurde. Erklärtes Ziel war die Verbindung der bestehenden Fernwärmeschiene Niederrhein mit der Fernwärmeschiene Ruhr, um eine effiziente Wärmeversorgung im Interesse des Klimaschutzes, der Primärenergieeinsparung sowie der langfristigen und nachhaltigen Sicherung der Wärmeversorgung im Einzugsgebiet der Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr sicherzustellen. Inzwischen haben sich die Rahmenbedingungen geändert, sodass die Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr als nicht mehr sinnvoll angesehen wird. Dies auch, weil aufgrund des Kohleverstromungsbeendigungsgesetztes die Kohle-KWK-Anlage Walsum 9 der Steag als eine der Haupteinspeisequellen nicht mehr zur Verfügung steht.
Dinslaken ist über die Stadtwerke an der Fernwärmeschiene Rhein-Ruhr GmbH beteiligt. Das kommunale Unternehmen hält einen 25-Prozent-Anteil.