Dinslaken Stadtmarketing: Jörg Springer soll's richten

Dinslaken · Die Tage von Dinamit sind gezählt. Tourismusförderung und Stadtmarketing sowie der Betrieb der Kathrin-Türks-Halle und des Burgtheaters sollen in einer Gesellschaft gebündelt werden. Deren Chef soll Jörg Springer werden.

 Jörg Springer – hier im Burgtheater – steht vor neuen Aufgaben.

Jörg Springer – hier im Burgtheater – steht vor neuen Aufgaben.

Foto: martin Büttner

Mit großen Hoffnungen ging im Juli 2004 die Dinslakener Agentur für Marketing, Innovation und Tourismus an den Start. Seitdem steht sie regelmäßig in der Kritik. Die Wirtschaftsförderung hat Bürgermeister Dr. Michael Heidinger inzwischen zurück ins Rathaus geholt. Jetzt soll auch für die beiden verbliebenen Aufgaben der Agentur — Stadtmarketing und Tourismus — eine neue Lösung gefunden werden.

Die Verwaltung präsentiert dem Wirtschaftsförderungs- und dem Kulturausschuss, die am Dienstag, 25. Juni, ab 16 Uhr in gemeinsamer Sitzung im Ratssaal der Dinslakener Burg tagen, ein Konzept, das vorsieht, die Aufgaben der Agentur mit dem Betrieb der Kathrin-Türks-Halle und des Burgtheaters in einer neu zu gründenden Gesellschaft zu verschmelzen. Deren Chef soll der bisherige Pächter von Halle und Burgtheater, Jörg Springer, werden. Die neue Gesellschaft, die nicht mehr Dinamit heißen wird, soll auch das bislang von einer externen Agentur betreute Citymanagement übernehmen.

Zum Hintergrund des Verwaltungsvorschlags gehört, dass an der Kathrin-Türks-Halle im kommenden Jahr größere Sanierungsarbeiten anstehen. Umstritten freilich ist, wann der Pachtvertrag von Jörg Springer ausläuft. Beide Parteien, so heißt es in der Verwaltungsvorlage für die Ausschüsse, sehen allerdings über das Jahr 2014 "Handlungsbedarf für eine weitere kooperative Zusammenarbeit". "Dieser Lösungsvorschlag", kommentierte gestern Jörg Springer, "freut mich natürlich.

Er zeigt, dass die Arbeit, die mein Team und ich in der Vergangenheit geleistet haben, anerkannt wird." Der 59-Jährige zeigte sich überzeugt, "dass wir gemeinsam Dinslaken und die Kultur in dieser Stadt noch weiter voranbringen können".

In der Tat kann er auf langjährige Erfahrungen nicht nur als Veranstalter zurückblicken. Springer, der als Wirt im Ulcus, den er von 1978 bis 1989 führte, begann, hat immer schon höchst engagiert in der kulturellen Szene der Stadt mitgemischt und Ideen entwickelt, wie sich das Image Dinslakens fördern lässt.

Als Betreiber von Rick's Café und Route 66 auf dem Altmarkt gehörte er zu den Initiatoren von "Stadtwelt". Die Gruppe engagierter Menschen aus der Altstadt war unter anderem die Keimzelle der Freilicht AG, der es gelungen ist, das inzwischen weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannte Fantastival zu etablieren. 1994 übernahm Springer dann Stadthalle und Burgtheater und zeichnet seitdem für eine beachtliche Entwicklung beider Veranstaltungsorte verantwortlich.

Die Politik ist nun zunächst gefragt, Grundsatzentscheidungen zu treffen. Es geht darum, das genaue Aufgabenprofil der Gesellschaft festzulegen. "Die Weiterentwicklung der künftigen Themenfelder sowie die Erarbeitung strategisch tragfähiger Konzepte werden wesentliche Aufgaben der neuen Geschäftsführung der GmbH sein", heißt es in der Vorlage der Verwaltung.

(RP/rl)
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