Kommune will für die Thematik sensibilisieren Freiwillig auf Böller verzichten

Voerde · Die Stadt Voerde ruft zu einem bewussten Umgang mit Silvesterfeuerwerk auf und appelliert, die Knallerei zu reduzieren.

 Böller, die vorzugsweise an Silvester entzündet werden, machen nicht nur viel Krach, sie sind auch für jede Menge Müll verantwortlich

Böller, die vorzugsweise an Silvester entzündet werden, machen nicht nur viel Krach, sie sind auch für jede Menge Müll verantwortlich

Foto: dpa/Peter Steffen

Für viele Menschen ist es eine lieb gewonnene Tradition, zum Jahreswechsel ein Feuerwerk abzubrennen und das neue Jahr mit Knallkörpern zu begrüßen. Angesichts der anhaltenden Diskussion um den Klimawandel und die damit verbundene Auswirkungen hat die Stadt Voerde sich nun an die Bürger gewandt, sie ruft „zum freiwilligen Böller-Verzicht“ auf, mit dem Ziel, gemeinsam die Feinstaubbelastung an Silvester zu reduzieren. „Es geht nicht darum, jemandem den Spaß an Silvester zu verderben, wir wollen vielmehr zu einem umweltbewussten und gewissenhaften Umgang mit Silvester-Feuerwerk sensibilisieren“, erklärt Bürgermeister Dirk Haarmann den Hintergrund der Aktion. Wichtig ist dem Voerder Verwaltungschef, dass es bei dem Vorstoß nicht darum geht, etwas zu verbieten, denn das wäre das falsche Signal . „Wir wollen keine Verbotskultur“, stellt Haarmann klar.

Die Idee zu dem Aufruf an die Bürger, freiwillig auf Knaller zu verzichten, ist nach seiner Darstellung aus der allgemeinen Diskussion um den Klimaschutz, der alle etwas angehe, entstanden. Auch durch Greta Thunberg sowie die Entwicklungen rund um Dieselfahrverbote seien Themen wie die Vermeidung von klimaschädlichen Treibgasemissionen und die Senkung der luftverschmutzenden Feinstaubbelastung ins Interesse der breiten Öffentlichkeit gerückt. Haarmann erinnert an den vom Voerder Rat beschlossenen Klimanotstand. Vor diesem Hintergrund „appelliert die Stadt an die Silvesterfeiernden und legt ihnen den freiwilligen Böller-Verzicht nahe“.

Haarmann betont, dass jeder Bürger für sich entscheiden müsse, wie er es mit dem Silvesterfeuerwerk halte. Niemand solle bevormundet oder ein schlechtes Gewissen eingeredet werden. Er sieht es für die Verwaltung als wichtig an, sich zu der Thematik zu positionieren und für einen verantwortungsvollen Umgang mit dem Silvesterfeuerwerk zu werben. Zudem erinnert daran, dass die Kommune sich auch zu Karneval mit Hinweisen zur Thematik Alkohol und Jugendliche zur Wort melde.

Vor nunmehr vier Jahren, also 2015, hat die Stadt Voerde ein Klimaschutzkonzept für ihr Gebiet erarbeitet. Seither erfolgt die Umsetzung dieses Konzeptes, das viele Maßnahmen und Projekte beinhaltet. Auch im kommenden Jahr soll dies kontinuierlich fortgeführt und die Arbeit noch intensiviert werden. Die Bürger, so heißt es in dem Appell der Kommune, „können in der Silvesternacht ihren ganz persönlichen Beitrag zur Feinstaubvermeidung leisten, indem sie ihr persönliches Feuerwerk einschränken oder gar keine Feuerwerkskörper abfeuern“. Dadurch könnten sie nicht nur bares Geld sparen, ein solches Verhalten hätte auch gesundheitliche Vorteile für Mensch und Tier. Zudem würden sie dadurch Müll vermeiden.

 Dirk Haarmann selbst zündet zu Silvester grundsätzlich keine Feuerwerkskörper an, dies auch, weil Hunde in der Nachbarschaft die Knallerei nicht vertragen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort