Bundesverdienstkreuz für Heinz Boß aus Voerde Impulsgeber und Mann des Ausgleichs

Voerde · Für Heinz Boß war es ein bewegender Moment. Der frühere Voerder Bürgermeister und jetzige Vorsitzende des Heimatvereins Voerde bekam in einer Feierstunde im Rathaus das Bundesverdienstkreuz überreicht.

 Heinz Boß bekam im Voerder Rathaus das Bundesverdienstkreuz überreicht. Von links: Bürgermeister Dirk Haarmann, Heinz Boß und seine Frau Sigrid sowie stellvertretender Landrat Heinrich Heselmann.

Heinz Boß bekam im Voerder Rathaus das Bundesverdienstkreuz überreicht. Von links: Bürgermeister Dirk Haarmann, Heinz Boß und seine Frau Sigrid sowie stellvertretender Landrat Heinrich Heselmann.

Foto: Heinz Schild

Nachdem er das Bundesverdienstkreuz und die dazugehörige Verleihungsurkunde aus den Händen des stellvertretenden Landrats Heinrich Heselmann in Empfang genommen hatte, nutzte Heinz Boß die Gelegenheit, einige persönliche Worte zu sprechen. Angesichts der lobenden Reden, die von Heselmann und Bürgermeister Dirk Buschmann auf ihn gehalten worden waren, fragte sich der Bundesverdienstkreuzträger schmunzelnd, ob er „tatsächlich so gut gewesen sein soll“, wie es sich gerade während des Festaktes, der im Voerder Rathaus stattfand und an dem Wegbegleiter von Heinz Boß teilnahmen, angehört habe. Sichtlich bewegt dankte der 76-Jährige seiner Frau Sigrid, die es in den vielen gemeinsamen Jahren nicht immer leicht mit gehabt habe, und sagte, dass der ihm verliehene Orden auch ihr ein Stück weit gehöre.

Im festlich hergerichteten kleinen Sitzungssaal des Rathauses hatten sich die Teilnehmer der Feierstunde  eingefunden. Stellvertretender  Landrat Heinrich Heselmann übergab die Ordensinsignien und würdigte in seiner Rede die Verdienste von Heinz Boß, die er sich durch sein kommunalpolitisches und bürgerschaftliches Engagement erworben habe. Kurz ließ er den Lebenslauf des neuen Bundesverdienstkreuzträgers Revue passieren.

1946 in Voerde geboren, absolvierte Heinz Boß nach dem Schulbesuch eine Ausbildung zum Stahlbauschlosser, arbeitete bei Babcock in Friedrichsfeld, wechselte später zu Pintsch-Bamag nach Dinslaken, machte seinen Abschluss als Maschinenbautechniker und absolvierte eine Ausbildung zur Sicherheitsfachkraft. Als Mitglied des Betriebsrates, deren Vorsitzender er einige Jahre war, setzte er sich für die Belange der Kolleginnen und Kollegen ein.

Die politische Heimat von Heinz Boß ist seit jeher die SPD. Ihr trat er 1969 bei, 1975 wurde er in den Voerder Rat gewählt, dem er bis 2014 angehörte. Heinz Boß wollte nicht nur mitbestimmen, sondern auch mitverantworten, wie es Heinrich Heselmann formulierte. Wegen seiner Führungsqualitäten und seines ausgleichenden Charakters war Boß von 1987 bis 1994 Vorsitzender der SPD-Fraktion, und von 1994 bis 1997, als es noch die kommunale Doppelspitze gab, übte er das Amt des Bürgermeisters aus. Als es dann einen hauptamtlichen Bürgermeister gab, war Boß bis zu seinem altersbedingten Rückzug im Jahr 2014 erster stellvertretender Bürgermeister. Seither gehört er für die SPD als sachkundiger Bürger dem Kultur- und Sportausschuss des Voerder Stadtrates an.

Eng verbunden ist Heinz Boß auch dem Sport. Seit seiner Jugend gehört er dem TV Voerde als Mitglied an. Er war Fußballobmann, Vorstandsmitglied und steht dem Verein als Angehöriger des Ältestenrates als Berater und Vermittler immer noch zur Seite.

Im Verein für Heimatpflege und Verkehr seiner Heimatstadt Voerde bringt sich Heinz Boß seit vielen Jahren ein. Er ist Autor etlicher heimatkundlicher Fachschriften und wirkt als Impuls- und Ideengeber, der viele Projekte (wie beispielsweise den Hochzeitsweg und den Geschichtslehrpfad) angestoßen hat. Da war es keine Überraschung, dass er 2007 den Vorsitz im Heimatverein übernahm.

Bürgermeister Dirk Haaarmann erinnerte daran, dass die Initiative zur Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an Heinz Boß von Fritz Potz, dem früheren Leiter der Realschule Voerde, ausgegangen ist. Dies, so der Verwaltungschef, sei ein „hervorragender Vorschlag“ gewesen. Bei seinen Aktivitäten sei es Boß immer um den Erfolg der Sache gegangen, seine eigene Person habe er stets hinten angestellt.

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