Für die Schulen in Dinslaken Ventilator statt Luftfilter – das ist der Vorschlag der Stadt
Dinslaken · Eltern fordern Luftfilter für die Schulklassen in Dinslaken. Die Stadt hält davon nichts und legt einen eigenen Vorschlag vor: Ventilatoren-Systeme. Die hätten viele Vorteile, so die Verwaltung.
Die Stadtverwaltung schlägt die Anschaffung von Fensterventilations-Systemen für die Schulen in Dinslaken vor. Beim Fensterventilations-System wird in einem hinteren Fenster eines Raumes die Glasscheibe durch eine Isolierplatte ersetzt und auf dieser ein Abluftventilator installiert. Zusätzlich wird ein Fenster im vorderen Bereich des Raumes gekippt.
Die frische Luft ströme an dem gekippten Fenster ein und werde am Abluftventilator abgesaugt. Die Raumluft könne dadurch mehrfach in der Stunde durch Frischluft ersetzt werden, heißt es. „Vorteil dieses Systems ist, dass nicht nur wie bei Luftreinigungsgeräten die Raumluft gereinigt und wieder in den Raum zurückgeführt wird, sondern dass ermüdendes CO2 durch Frischluft ersetzt wird“, führt die Stadt aus. „Die kontrollierte und dauerhafte Belüftung des Raumes verhindert, dass durch ständiges Öffnen und Schließen der Fenster der Unterrichtsablauf gestört wird, und wirkt einem möglichen Nutzerfehlverhalten entgegen.“
Die Abluftventilatoren seien im Normalbetrieb kaum zu hören, so dass von ihnen keine Geräuschbelästigung ausgehe. „Wie das Max-Planck-Institut in einer aktuellen Veröffentlichung feststellt, ist ein Vorteil des Systems, dass es immer funktioniert, unabhängig vom Wetter. Bis zu einer Außentemperatur von zehn Grad kann das System ohne nennenswerten Wärmeverlust angewandt werden. Sinken die Außentemperaturen weiter ab, kann der Abluftventilator in Stoßlüftung mit 20 Minuten Intervallen für etwa drei Minuten betrieben werden und so die Luft mindestens einmal austauschen.“
Die Dinslakener Stadtverwaltung schlägt vor, in allen 18 Schulen in jeweils einem Raum für insgesamt etwa 32.000 Euro ein Fensterventilations-System einzubauen. Nach einer zweiwöchigen Testphase sollen die Schulen zu ihren Erfahrungen befragt werden. Wenn sie die Sache positiv beurteilen, sollen dann in Absprache mit der jeweiligen Schule weitere Klassenräume mit dem System ausgestattet.
Die Investitionssumme zur Ausrüstung aller rund 600 Unterrichts- und Betreuungsräume in Dinslaken würde laut Stadtverwaltung bei über einer Million Euro liegen. Die endgültige Entscheidung trifft der Rat der Stadt Dinslaken. „Wir alle wünschen uns ein effizientes Vorgehen gegen mögliche Infektionsrisiken, damit unsere Kinder und Jugendlichen in einer sicheren Umgebung Zugang zu guter Bildung haben“, teilen Bürgermeisterin Michaela Eislöffel, Schuldezernentin Christa-Jahnke-Horstmann und Baudezernent Thomas Palotz gemeinsam mit.
Für wenig sinnvoll hält die Stadtverwaltung wie berichtet die weitere Anschaffung von Luftfiltern.