Handball Zwei Teams im Umbruch
Nach dem Verpassen der Saisonziele in der vergangenen Saison leiteten die beiden Handball-Verbandsligisten MTV Rheinwacht Dinslaken und TV Aldenrade radikal den Umbau ein. Unter dem Motto "Jugend forsch(t)" gehen beide Vereine in die kommende Spielzeit.
Dinslaken/Walsum Einen Umbruch im doppelten Sinne gab es in der Handball-Verbandsliga bei den beiden hiesigen Vertretern, nachdem die Saisonziele verpasst wurden.
Nach dem verpatzten Aufstieg in die Oberliga stellte Abteilungsleiter Heinz Buteweg beim MTV Rheinwacht Dinslaken alle Weichen auf Verjüngung. Notgedrungen wohlgemerkt, verließen vier Routiniers den Verein schon während der Saison oder nach den verlorenen Aufstiegs-Playoffs gegen die Neusser HV.
Außerdem fehlt Daniel Alberts, der mittlerweile ebenfalls zu den routinierteren Akteuren gehört, wegen eines Auslandsaufenthalts in Spanien ebenfalls, spätestens im März wird er aber zurückerwartet.
Nicht nur durch die Umbaumaßnahmen, sondern auch hierarchisch kommt eine schwierige Aufgabe auf Spielertrainer Marius Timofte zu. Wichtigster Baustein des "neuen" MTV dürfte Rückkehrer Benny Jacobs sein, der beim "Veilchen-Cup" beim Nachbarn TV Jahn Hiesfeld trotz langer Verletzungspause eine eindrucksvolle Leistung ablieferte.
Bleibt der 27-Jährige endlich einmal eine komplette Spielzeit gesund, so dürfte sich Buteweg zufrieden für den Transfer auf die Schulter klopfen. Doch noch nagen die Zweifel, genau wie im Fall von Jacobs' Bruder Jan-Lukas, der mehrfach andeutete, dass er ein ähnlich überraschender Gewinn sein könnte wie sein Bruder vor rund zehn Jahren. Doch immer wieder hindern Schulterbeschwerden den Rückraum-Mann daran, konstant seine Leistungen abzurufen.
"Beide sind sehr starke Spieler, vor allem defensiv. Aber falls einer von ihnen ausfällt, bekommen wir ganz große Probleme", erklärt Buteweg, der damit auch begründet, warum er zum einen noch intensiv den Transfermarkt abgrast, und zum anderen eine eher defensive Haltung einnimmt, was das Saisonziel angeht.
"Wir streben einen sicheren Mittelfeldplatz an, alles andere wäre zu hoch gegriffen", meint Buteweg, der aber ein ganz anderes Ziel fest im Blick hat. So soll die Jugendarbeit weiter intensiviert und der Nachwuchs besser eingebaut werden. Somit nimmt Buteweg Reserve- und A-Jugend-Trainer Burkhard Höffner in die Pflicht, ihm neue "Rohdiamanten" zu liefern, die schon über Spielpraxis verfügen, und nur noch den "Feinschliff" Timoftes benötigen.
Spieler aus der Nähe
Ein ähnliches Übergangsjahr erwarten die Verantwortlichen des TV Aldenrade, bei denen der personelle Umbruch noch deutlicher ausfiel, in diesem Fall aber bewusst eingeläutet wurde. "Uns war es wichtig, dass wir eine Altersstruktur finden, mit der wir die kommenden Jahre zusammenarbeiten können, dass die Spieler aus der Nähe kommen oder schon bei uns in der Jugend gespielt haben", erklärt Abteilungsleiter Thomas Gunkel.
So gibt es für den neuen Trainer Martin Dittrich auch nur die Zielvorgabe Klassenerhalt. Alles weitere wäre ein Bonbon. Einzig das Manko Führungsspieler scheinen sie nicht behoben zu haben. So verdient mit Konstantin Sondram lediglich ein Spieler dieses Prädikat.