Schwimmen Vor dem Fest geht' s zum Schwimmen

Dinslaken-Hiesfeld · Bei Familie Spiwoks dreht sich alles um den Schwimmsport. Selbst an Heiligabend wird gemeinsam trainiert.

Schwimmen: Vor dem Fest geht' s zum Schwimmen
Foto: B�ttner, Martin

Weihnachten ist für viele eine besinnliche Zeit, die man am liebsten im Kreise der Familie verbringt. Dies ist bei den Spiwoks nicht anders, doch anstatt lediglich gemeinsam unter dem Tannenbaum zu hocken und Geschenke auszupacken, geht es für die vier Schwimmsportler auch an Heiligabend in ein Düsseldorfer Hallenbad zum Training. Für Vater Gerd, Mutter Astrid und die beiden Kinder Timo (elf Jahre) und Jeanette (15) ist das weihnachtliche Schwimmen normal. "So ist das halt bei uns", stellt Mutter Astrid fest.

Die ehemalige Vorzeigeathletin des Schwimmclub Dinslaken kann selbst auf eine lange und glanzvolle Karriere zurückblicken. Unter anderem nahm Astrid Spiwoks an einigen Deutschen Meisterschaften teil und stand im Kader des Westdeutschen Schwimmverbandes. Ein Höhepunkt war sicherlich auch die Teilnahme an der Masters-Weltmeisterschaft 1992 in Indianapolis (USA). Als Mitglied des SCD wurde Astrid Spiwoks zudem noch 1991 Europameisterin in der Altersklasse 25 über 100 Meter Schmetterling im englischen Coventry. Nach dem Karriereende 1996 hat sie durch ihre Kinder wieder zurück zum Schwimmsport gefunden. Allen voran die 15-jährige Tochter Jeanette erlebte nun ein Jahr voller Höhepunkte und tritt allmählich in die Fußstapfen ihrer erfolgreichen Mutter.

Im Juni nahm Jeanette erstmals an den Deutschen Meisterschaften in Berlin über die 200, 400 und 800 Meter Freistil teil und erreichte gleich mehrere Platzierungen unter den besten Zehn. "Das war ein fantastisches Erlebnis. Die Halle war so laut, dass ich fast mein Startsignal überhört habe", berichtet Jeanette voller Begeisterung. Die Liste ihrer weiteren Triumphe im Kalenderjahr 2013 ist lang.

Die Nachwuchshoffnung des TV Jahn Hiesfeld feierte nicht nur den ersten Platz bei der NRW-Meisterschaft in Köln, sondern kletterte auch bei den Jahrgangsmeisterschaften in Bochum und Wuppertal ganz oben auf das Podest. Dabei ist es noch gar nicht so lange her, dass Jeanette den gleichen Weg wie ihre Mutter einschlug. Denn leistungsbezogenen Schwimmsport betreibt sie erst seit knapp zwei Jahren.

Angefangen beim TV Voerde und einer kurzen Zeit beim SC Dinslaken, ist die Teenagerin in der Schwimmsportabteilung des TV Jahn gelandet. Ihre Trainerin heißt dort Nelli Edel. "Eigentlich wollte ich nie, dass sie auch mit dem Schwimmen anfängt", erklärt Mutter Astrid, die aus eigener Erfahrung weiß, wie schwer es ist, um sich in diesem Sport durchzubeißen: "Das wollte ich ihr eigentlich nicht antun." Probiert hatten es die Eltern bei Jeanette bereits mit Trampolinspringen, Step-Aerobic und verschiedenen Ballsportarten — nur um am Ende doch wieder beim Schwimmen zu landen. Ähnlich verlief es bei Bruder Timo, der sich schlussendlich auch für das Schwimmen entschied und dort wie seine Schwester einen Sieg nach dem anderen für den TV Jahn einfährt. Zusammen stehen beide sogar im Bezirkskader "Ruhrgebiet".

Die vielen Erfolge der Spiwoks kommen jedoch nicht von ungefähr — trainiert wird nämlich täglich. Neben fünf Einheiten im Wasser stehen für Jeanette auch Konditionsgymnastik, Krafttraining und Beweglichkeitsübungen auf dem Stundenplan. Da durch das tägliche Training unter der Woche nur wenig Zeit zum Lernen bleibt, paukt die in Voerde wohnende Realschülerin jeden Sonntag mit ihrem Vater Gerd.

Für das kommende Jahr hat sich Jeanette wieder einiges vorgenommen. Über die 1500 Meter Kraul erhofft sich ihre Mutter und Förderin Astrid bei den erneut in Berlin stattfindenden Deutschen Meisterschaften einen Medaillenplatz. Tochter Jeanette denkt sogar noch einen Schritt weiter: "Mein Ziel ist es, 2016 bei den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro dabei zu sein." Sogar ein Umzug der Tochter ins Internat des Schwimmleistungszentrum der SG Essen ziehen die Spiwoks deswegen in Betracht.

Damit Jeanettes großer Traum in Erfüllung gehen kann, ist tägliches Training schließlich unabdingbar. Ob nun heute Heiligabend ist, oder nicht.

(sebe)
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