Fußball Vierlinden entführt in Lohberg die drei Punkte

Dinslaken-Lohberg · Das Spitzenspiel der Kreisliga A endete mit einem 4:3-Auswärtssieg der DJK Vierlinden beim Tabellenführer VfB Lohberg. Unnötige Niederlage.

 Der Lohberger Aydin Ökmen (links) im Zweikampf mit Vierlindens Hakan Keser. VfB-Akteur Bastian Bruß ist nur Zuschauer.

Der Lohberger Aydin Ökmen (links) im Zweikampf mit Vierlindens Hakan Keser. VfB-Akteur Bastian Bruß ist nur Zuschauer.

Foto: Martin Büttner

Als der VfB Lohberg das zwischenzeitliche 3:2 erzielte, rutschte Trainer Thomas Grefen auf den Knien und mit geballten Fäusten über den Rasen der Dorotheenkampfbahn – als wenn er selbst und nicht Manuel Viltuznik das Tor erzielt hätte. Es war die erste Führung der "Knappen" im Spitzenspiel der Kreisliga A gegen die DJK Vierlinden und nachdem kurz darauf auch noch Peter Pfeifer vom Platz geflogen war und der VfB Überzahl hatte, sah alles nach drei weiteren Punkten und einem riesigen Schritt in Richtung Meisterschaft aus.

Die treuen Anhänger der Lohberger wurden aber von ihrer Mannschaft noch bitterböse enttäuscht, denn sie gab die Partie noch aus den Händen und unterlag mit 3:4 (2:2). So groß der Frust bei den "Knappen" anschließend war, so gewaltig war aber auch die Freude bei den Gästen, die damit weiterhin vom Aufstieg träumen dürfen.

Es war dieses Mal ein Spitzenspiel, das die Erwartungen auch erfüllte und für die 400 Zuschauer beste Unterhaltung bot. Viele Tore, zwei Platzverweise und zwei Teams, die lieber ihr Heil in der Offensive suchten und die Abwehrarbeit vernachlässigten.

Die erste Führung der DJK resultierte aus einem krassen Schnitzer von Bastian Bruß, der Sezgin Özhan zum 1:0 einlud (24.). Fast postwendend schlug der VfB aber durch Viltuznik zurück (25.) und der Lohberger Kapitän sollte auch danach im Mittelpunkt stehen. Vierlindens Filippo Galbo lag am Boden, weil ihm Viltuznik abseits des Geschehens eine Kopfnuss verpasst haben soll. Das Schiedsrichtergespann sah jedoch nichts, doch wie sehr Trainer Grefen seinen Spieler anschließend maßregelte, muss vielleicht doch eine Tätlichkeit im Spiel gewesen sein. "Von der Art und Weise, wie sich die Lohberger hier präsentierten, bin ich enttäuscht. Der ganze Stress hätte nicht sein müssen", fand DJK-Coach Ahmet Tutal.

Es blieb auf dem Rasen bei Elf gegen Elf und wiederum sollten die Gäste vorlegen. Mehmet Kilic staubte nach einem Fehler von Torwart Benjamin Föhse ab (44), doch die Antwort der Hausherren ließ erneut nicht lange auf sich warten. Mit der letzten Aktion der ersten Halbzeit glich Timur Kazkondu aus (45.).

Die zweite Hälfte konnte die Höhepunkte der ersten zunächst nicht bieten, bis Viltuznik erst den Pfosten traf und Minuten später mit einer Einzelleistung die Fans jubeln ließ (75.). Lohberg schien auf der Siegerstraße Richtung Bezirksliga, aber auch in Unterzahl gelang Vierlinden noch die Wende. Matthias Plückelmann erzielte erst per direktem Freistoß (85.) das 3:3 und dann holte Kilic geschickt einen Elfmeter heraus, wofür auch Christoph Brzezinski mit Gelb-Rot vom Platz flog. Plückelmann verwandelte vom Punkt sicher zum Endstand (88.).

"Bis zum 3:2 lief alles nach Plan, aber wie wir dann das Spiel noch verlieren konnten, weiß ich auch nicht genau. Wir waren zunächst die bessere Mannschaft und lagen verdient vorne, aber danach war es wieder ein Rückfall in alte Zeiten. Es wurde lieber mit dem Schiedsrichter und dem Gegner diskutiert und vorne wurde es auf eigene Faust versucht, anstatt abzuspielen. So ein Spiel darf man auf keinen Fall noch aus der Hand geben", ärgerte sich Grefen.

Sein Pendant Tutal war hingegen restlos zufrieden: "Der Sieg war für uns ganz wichtig, um den Anschluss zu halten und er war auch berechtigt, weil wir mehr investierten. Vor dem Spiel habe ich die Mannschaft nur gefragt, ob sie Helden sein wollen, wenn es um die Wurst geht. Und das sind sie nun."

(gaa)
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