Vertrag ist unterschriftsreif

Heute Nachmittag berät der Kultur- und Sportausschuss der Stadt Voerde im nichtöffentlichen Teil über die Übernahme der Sportanlagen in Voerde, Spellen und Möllen durch die Vereine. Doch es gibt noch Klärungsbedarf.

Wenn der Kultur- und Sportausschuss heute Nachmittag tagt, dann werden die Mitglieder der drei Voerder Vereine SV Spellen, Glückauf Möllen und TV Voerde ganz genau hinschauen. Heißt es doch im nichtöffentlichen Teil, dass über den "Sachstand zu den Einsparpotenzialen auf den städtischen Sportanlagen" informiert wird. Das hört sich ganz banal an, doch nach inzwischen schon langen Verhandlungen zwischen der Stadt und den Vereinsvertretern geht es dabei um die Eigenverantwortung der Vereine in finanzieller Hinsicht bei der Betreibung der von ihnen genutzten städtischen Anlagen.

"Wir laufen nicht mit einem Hurra ins offene Messer." Diese Aussage von Siegbert Weide, dem Vorsitzenden des TV Voerde, zeigt, dass man sich in den Vorstandsetagen der Klubs längst mit der Problematik auseinander gesetzt hat. Denn Weide sagt klipp und klar: "Wir wollen auf der sicheren Seite sein, wenn wir den Mitgliedern die Konzeption vorstellen, die mit der Stadt erarbeitet worden ist." Weide weiß natürlich, dass man zu einer Lösung kommen muss, weil "sonst andere, und nicht mehr die Stadt Voerde, das Heft des Handelns in die Hand nehmen."

Bei der jetzigen Haushaltssituation der Stadt könnten nämlich in Zukunft noch weniger Mittel für den Sport zur Verfügung stehen, wenn darüber nicht mehr im Rathaus, sondern ein paar Kilometer weiter im Kreishaus entschieden wird. Eine Basis sei inzwischen geschaffen worden, berichtet Weide, doch seien noch viele kleine Details zu klären. "So müssen wir genau wissen, wie Mieter und Vermieter in Zukunft miteinander umgehen", so der TVV-Vorsitzende, "oder wie die Haftungssituation ist, wie es um die Umfriedung unserer sehr weitläufigen Platzanlage bestellt und so weiter." Und deshalb ist Weide dafür, zunächst einmal nach einem Probejahr alles auf den Prüfstand zu stellen: "Dann können wir eventuell nachbessern, wobei die von beiden Seiten angestrebte 'win-win-Situation' möglichst erreicht werden soll."

"Das wird eine große organisatorische Herausforderung für uns", nennt Joachim Kaßelmann, der Vorsitzende des SV Spellen, das seit eineinhalb Jahren diskutierte Projekt, das für ihn so gut wie reif für die Unterschrift ist. "Aber an der Unterlage muss noch gefeilt werden, da sind noch längst nicht alle Einzelheiten geklärt", gibt er auch zu bedenken.

Beim SV Spellen hat sich der erweiterte Vorstand bereits eingehend mit der Übernahme der Anlage beschäftigt, die Sache positiv gesehen und auch seine Zustimmung gegeben. "Doch für eine solche Sache brauchen wir auch das Votum der Mitgliederversammlung, die voraussichtlich am 4. November stattfinden wird", will Kaßelmann den gesamten Verein in den Entscheidungsprozess einbinden, der erhebliche Auswirkungen für die Zukunft haben wird.

Für den SVS-Vorsitzenden ist es ganz wichtig, dass es eine Rechtsgrundlage "Vermieter/Mieter" geben muss. "Alles, was zur Pflege der Anlage im erweiterten Sinne gehört, übernehmen wir, investive Maßnahmen oder die Anschaffung von Großgeräten können aber nicht dazu gehören", erklärt Kaßelmann. Und auch er ist sich mit Siegbert Weide einig, dass "nach einer gewissen Zeit eine Überprüfung stattfinden und gegebenenfalls nachgebessert werden muss."

(RP)
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