Handball TV Jahn überrascht

Dinslaken-Hiesfeld · Dem Hiesfelder Handball-Oberligisten reicht reine durchwachsene Leistung, um Borussia Mönchengladbach mit 28:20 (16:8) zu besiegen.

 Maximilian Reede fasst sich hier ein Herz und erzielt einen seiner vier Treffer.

Maximilian Reede fasst sich hier ein Herz und erzielt einen seiner vier Treffer.

Foto: Martin Büttner

Als die Gäste längst besiegt waren und anfingen dies auch zu realisieren, spielten sich in der Hiesfelder GHZ-Halle Szenen ab, die kein Handballfreund gerne sieht. Tätlichkeiten, versteckte Frustfouls und wüste Beleidigungen begleiteten die Schlussviertelstunde. Der Oberligist Borussia Mönchengladbach, der ursprünglich in die Dritte Liga wollte, hatte beim Tabellenneunten, dem TV Jahn Hiesfeld mit 28:20 (16:8) verloren.

Den Frust darüber bekamen die wenigen Zuschauer zu sehen. Dabei gelang den "Veilchen" eine faustdicke Überraschung. Zwar hatte der TV Jahn schon im Hinspiel die Borussia lange ärgern können und sogar bis zur 57. Minute geführt, doch damals standen sie am Ende mit leeren Händen da. Mit dem Sensationssieg über Gladbach beweisen die Hiesfelder, dass das Hinspiel kein Versehen war. Diesmal blamierte sich der Aufstiegskandidat und verlor gänzlich die Nerven. Technisch lief die Partie auf keinem besonders hohen Niveau ab. Während man den Gladbachern deutlich ansah, dass ihnen ein Haftmittel am Ball fehlte, nutzten die Hiesfelder einfach ihre Möglichkeiten.

Artur Groß versuchte sich erfolgreich auf der Mittelposition und der angeschlagene Kevin Kirchner wurde zunächst geschont. Felix Busjan verwandelte alle sieben Siebenmeter, Adrian Schnier im Tor zeigte eine überragende Leistung, mit der er die "Fohlen" zur Verzweiflung trieb. Marco Hofmeister auf der linken Außenposition spielte ebenfalls eine auffällige Partie. Sein Weggang könnte den TV Jahn in der nächsten Saison schmerzen.

Gladbach trat unterdessen erschreckend schwach auf. Die "Veilchen" mussten nicht einmal über sich hinauswachsen, um den Gästen einen solchen Denkzettel zu verpassen. Zunehmend echauffierte sich die gesamte Borussia über das Schiedsrichtergespann, was sie letztlich nur noch mehr aus dem Konzept brachte.Zu Beginn der zweiten Halbzeit stellte Gladbach auf eine offensive Deckung um, was Hiesfeld zunächst sichtlich irritierte. Doch selbst dieses taktische Mittel brachte den Favoriten nicht mehr zurück in die Begegnung. Zur Halbzeit war spielerisch alles gelaufen. Zu sehen bekamen die Zuschauer in der zweiten Hälfte lediglich Nickeligkeiten, unschöne Szenen, die dem Spiel nicht gut taten. Das gipfelte in der 54. Minute in einer roten Karte für die Gäste, nachdem Daniel Koenen, der dauernd am Hiesfelder Keeper Schnier scheiterte, Robert Jakobs ins Gesicht geschlagen hatte.

Trainer Matthias Waczlawczyk sagte: "Es war ein unterhaltsames Spiel." Eine Feststellung, die nicht zu bestreiten ist. Der "Veilchen"-Coach war aber mit der Leistung seiner Mannen zufrieden und freute sich über das Ergebnis. "Gladbach liegt uns einfach."

TV Jahn: Schnier, Meyer; Busjan (9/7), Bückmann (n.e.), Heger (2), Enders, Kirchner (4), Hofmeister (3), Jakobs (2), Bestier (n.e.), Tuda, Groß (4), Reede (4).

(her)
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