Fußball Tor-Festival im Derby

Mit 3:4 (1:3) unterlagen die Bezirksliga-Kicker des SV Spellen im Lokalduell mit der SV 08/29 Friedrichsfeld. Über 400 Zuschauer erlebten eine packende Begegnung mit Torraumszenen in Hülle und Fülle und anderen Aufregern.

Dass ein schleppender Start in eine Begegnung nichts bedeuten muss, bewiesen die Bezirksliga-Kicker der SV 08/29 Friedrichsfeld in der Vorwoche beim Kantersieg gegen die Reserve der SF Hamborn 07. Auch in der Auftaktviertelstunde des gestrigen Lokalduells mit dem SV Spellen passierte kaum etwas Spannendes, doch dann drehten die "Vereinigten" auf, und es schien, als würden die Gäste in der Spellener "Schweiz" mit den Hausherren kurzen Prozess machen.

Doch weit gefehlt, wegen schwindenden Kräften und etlichen Nachlässigkeiten von 08/29 kam der SVS wieder ins Spiel – zuvor hatten die Gastgeber noch reichlich Geschenke verteilt. Letztendlich reichte es aber nicht mehr zum Ausgleich, und so waren es die Friedrichsfelder, die gemeinsam mit den zahlreichen mitgereisten Fans Jubelarien nach dem 4:3 (3:1)-Erfolg anstimmten.

Wohlgemuth lässt es krachen

Den Auftakt zum Torreigen bildete ein Treffer Marke "Tor des Monats" von Marco Wohlgemuth, der der tragischen Figur der Spellener, Torwart Julian Welfonder, mit einem 30-Meter-Hammer in den Giebel keine Chance ließ (28.). Danach ging es munter weiter: Erst legte der bärenstarke Cafer Isik das 2:0 nach (36.), im direkten Gegenzug traf Michael Kupke zum 1:2-Anschlusstreffer. Dieser schien aber die "Vereinigten" zu beflügeln, die durch Carsten Klaus und nochmals Isik gar bis auf 4:1 erhöhten (45./56.). Zwischendurch parierte der beste Friedrichsfelder, Dirk Dallmann, noch einen fragwürdigen Foulelfmeter von Marco Braßmann. Am Schluss wurde es noch hektisch: Nach dem 2:4 durch Silas Bargmann (73.) und der gelb-roten Karte gegen Dennis Mielke (76.) begann 08/29 zu schwimmen, kassierte noch das 3:4 durch Dennis Kuckhoff, und mogelte sich so eben durch die verbliebenen Minuten samt achtminütiger Nachspielzeit.

"Wenn man so viele Geschenke verteilt, dann ist es normal, dass man verliert. Und vorne haben wir die besten Chancen ja kläglich vergeben. Wobei wir ein Remis dicke verdient hätten", resümierte SVS-Trainer Ingo Bargmann. Seinem sonst so starken Schlussmann Welfonder wollte Bargmann nicht an den Pranger stellen, gab aber offen zu: "Heute hat er die Friedrichsfelder zum Toreschießen eingeladen – und diese Fehler waren nicht mehr auszubügeln."

Eine andere Sichtweise vertrat Bargmanns Gegenüber Norbert Schmiedner. "Dass wir das Spiel noch spannend machen, ist genau so ein Unding wie die gelb-rote Karte wegen Lachens. Aber letztlich haben wir Spellen stark gemacht."

(RP)
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