Teams in der Gegenüberstellung

Morgen steigt das mit Spannung erwartete Lokalduell der Oberligisten MTV Rheinwacht Dinslaken und TV Jahn Hiesfeld. Die Hausherren wollen nach 0:4 Punkten zum Start unbedingt den ersten Sieg einfahren – und scheinen gegen dezimierte Gäste gute Karten zu haben.

 Daniel Staub gegen Stefan "Paule" Meyer im Hiesfelder Tor. Eine Szene, die sich morgen wiederholen könnte.

Daniel Staub gegen Stefan "Paule" Meyer im Hiesfelder Tor. Eine Szene, die sich morgen wiederholen könnte.

Foto: Jörg Kazur

Es ist das Lokalduell, das in der Region die Gemüter der Handballfans erhitzt. Morgen empfängt Oberligist MTV Rheinwacht Dinslaken den Nachbarn aus dem Mühlendorf, den TV Jahn Hiesfeld. Die Vorzeichen sind indes klar: Beide Parteien erwarten eine harte Spielzeit, wollen vornehmlich nichts mit dem Abstieg zu tun haben. Daher sind Punkte bereits zu Beginn der Spielzeit umso mehr begehrt. Nach zwei Spieltagen stehen die Hausherren aber noch ohne Zähler da, während die Gäste einen überraschenden Sieg bei den Spfr. Hamborn 07 landeten. Die Rheinische Post nimmt einen Vergleich aller Akteure vor, und wägt die Chancen ab.

Tor: Beim MTV zeigen die beiden Routiniers Andor Schneider und Marco Salzbrunn meist solide Leistungen. Auf Seiten der Hiesfelder kann Stefan "Paule" Meyer ein Spiel immer noch im Alleingang entscheiden, erwischt aber auch Tage, an denen er keine Hand an den Ball bekommt. Ein echtes Juwel ist hingegen der A-Jugendliche Adrian Schnier, allerdings fehlt ihm – logischerweise – die Erfahrung, was in der hitzigen Atmosphäre ein Nachteil sein könnte. Wertung: 1:1.

Linksaußen: Sebastian Brandscheids Tempo ist die große Waffe des MTV beim Gegenstoß, aus dem gebundenen Spiel glänzt er indes nicht so oft. Sven Upietz spielt meist solide, kann an guten Tagen auch explodieren. Aber nicht beständig genug. Wertung: 2:1.

Rückraum links: Benjamin Jacobs ist zentraler Eckpfeiler der robusten 6:0-Abwehr der Gastgeber, übernimmt auch im Angriff Verantwortung, wenn sein Repertoire auch deutlich begrenzter ist als das von Gegenüber Christian Ginters. Der Kapitän der "Veilchen" ist immer für Tore im zweistelligen Bereich gut, führt die jungen Spieler, setzt die Kreisläufer in Szene – und hat sich auch in der Defensive deutlich gesteigert. Wertung: 2:2.

Rückraum Mitte: Dinslakens Spielertrainer Marius Timofte ist in der Offensive immer noch ein Phänomen, auch mit 44 Jahren von keiner Abwehr der Liga auszuschalten. Im Defensivbereich ist ihm sein Alter hingegen langsam anzumerken. Ein kluger Taktiker ist hingegen Martin Gensch – der aber auch einen immensen Zug zum Tor offenbart, sobald er eine Lücke erkennt. Wertung: 3:2.

Rückraum rechts: Steffen Wagner wird von Timofte mit immer mehr Spielzeit bedacht, hat seine Leistungen aber noch nicht stabilisiert. Trotz seiner gerade einmal 19 Jahre agiert Nikolas Möhle immens abgezockt. Kein klassischer "Shooter", aber mit enormen Spielwitz und einem feinen Auge ausgestattet, nutzt er mit seinem schnellen ersten Schritt jede noch so kleine Lücke. Wertung: 3:3.

Rechtsaußen: Daniel Staub ist einer der Musterzöglinge Timoftes, in der Abwehr stets solide, bärenstark im Konter, gut aus dem Positionsangriff. Gleiches gilt eigentlich für Gegenüber Felix Busjan, für den momentan sein unglaublicher "Lauf" spräche – würde er nicht wegen gezogener Weisheitszähne ausfallen. Ihn dürfte Marco Hofmeister ersetzen, der etatmäßiger Linksaußen, und nach Verletzungspause noch auf der Suche nach Fitness und Form ist. Wertung: 4:3.

Kreis: Ralf Willam bildet mit Timofte ein perfekt eingespieltes Tandem, ist auch in der Abwehr als Halbverteidiger eine tragende Säule geworden. Äußerst routiniert kommt hingegen Marek Scharfenberg daher, Anker der Hintermannschaft, abgezockt in der Offensive. Wertung: 5:4.

Die Bank: Hier liegt das Dilemma des TV Jahn. Klagen die Hausherren sonst gerne über wenige Möglichkeiten, so würden sich die Gäste eine Bank mit Philip Tuda, Benjamin Sentner, Lars Jankowski und Dominik Loth sicher wünschen – haben sie abgesehen von Christian Mergner aktuell keinen weiteren gestandenen Oberliga-Spieler in der Hinterhand. Wertung: 6:4.

Die Trainer: Marius Timofte ist als Spieler nicht zu ersetzen – fehlt daher in hitzigen Situationen aber auch auf der Bank. Werner Enders hingegen ist ein echter Trainerfuchs, der all seine Erfahrung in die Waagschale – und sich wie gegen Hamborn taktisch sicherlich eine Überraschung einfallen lassen wird. Wertung: 6:5.

(seba)
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