SVS "duselt" sich zum Sieg

Vor heimischer Kulisse offenbart Fußball-Bezirksligist SV Spellen gegen Hertha Hamborn eklatante Schwächen in der Hintermannschaft – setzt sich aber dennoch mit 2:1 durch. Zudem sehen die Zuschauer ein Kartenfestival.

Voerde-Spellen In der vergangenen Spielzeit lobte Trainer Ingo Bargmann seine Bezirksliga-Fußballer des SV Spellen häufig nach Niederlagen für ihre guten spielerischen Auftritte – gestern war es andersherum. Trotz eines 2:1 (2:0)-Erfolges der "Schweizer" gegen Hertha Hamborn war der Übungsleiter angesichts einer ganz blassen Darbietung seiner Elf mächtig angefressen. "Am Ende konnten wir froh sein, dass wir gewonnen haben", bilanzierte Bargmann – und traf damit den Nagel auf den Kopf. Wäre es doch noch zu einem Remis oder gar einer Niederlage gekommen, hätte der Trainer dies familienintern klären können: Silas Bargmann war in einer schwachen Truppe klar der schlechteste Mann. In den ersten 30 Minuten gewann der in der Innenverteidigung der Viererkette eingesetzte Defensivmann kaum ein Duell, so dass Kapitän Oliver Langwald einige Male in höchster Not retten musste. In der "heißen" Schlussphase, in der die Gäste mächtig Druck entwickelten, kassierte er wegen Wegschlagens des Balles die gelb-rote Karte (74.) – die erste Verwarnung gab es wegen Meckerns. Direkt im Anschluss an die Ampelkarte fiel der Ausgleich der Herthaner durch Yalcin Alkurt.

Mit dem Schlusspfiff des ausgezeichneten Schiedsrichters Raffael Beier vom TV Angermund stand aber fest, dass Silas Bergmann ruhig würde schlafen können – während Yalcin Alkurt sicher noch einige Alpträume haben dürfte. Ein halbes Dutzend Mal tauchte der Angreifer frei vor Hendrik Gockel auf, versenkte das Leder aber nur einmal in den Maschen. Bei den übrigen Versuchen scheiterte er entweder am bravourösen Keeper der Hausherren oder an den eigenen Nerven.

Die Tore für die Gastgeber erzielten in einer fußballerisch schwachen, aber dennoch sehenswerten Partie mit vielen Chancen Daniel Kuckhoff, der nach einem Eckball zur Stelle war und den Ball mit links ins Netz drosch, und Fehmi Ucar per Eigentor.

Vier Minuten nach Bargmann flog der Hamborner Schlussmann Oguz Alkurt glatt mit Rot vom Platz. Er hatte Michael Kupke in den Genitalbereich gekniffen. Bester SVS-Spieler war der umsichtige Mittelfeldmotor Holger Cremers, der keinen Zweikampf verlor.

SVS: Gockel; Eisenberg, Langwald, Bargmann, Klein, Kuckhoff, Cremers, Ören, Göhl, Kupke (85. Körkemeyer), Ingenabel (90. Winkler).

(RP)
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