Fußball Stauder wartet auf die Erklärung des Trainers

Dinslaken-Hiesfeld · Wegen eines Sehnenabrisses im Mittelfinger verlor Sören Stauder seinen Stammplatz im Tor des TV Jahn an Kevin Hillebrand.

Fußball: Stauder wartet auf die Erklärung des Trainers
Foto: Büttner, Martin

Bei aller Konkurrenz um den Platz zwischen den Pfosten des TV Jahn Hiesfeld, Kevin Hillebrand hätte lieber auf einem anderen Wege den Stammplatz von Sören Stauder erobert, als von einer Verletzung seines Kollegen zu profitieren. Es passierte gleich im ersten Saisonspiel gegen Homberg, bei dem sich die von Trainer Jörg Vollack frisch erklärte Nummer eins einen Sehnenabriss im Mittelfinger zuzog und nach der Partie eine Zwangspause einlegen musste. "Wir kommen super miteinander aus und haben trotz der Konkurrenz ein gutes Verhältnis. Für Sören ist es natürlich ganz blöd gelaufen und ich gönne ihm die Verletzung bestimmt nicht, aber ich bin auch glücklich, dass ich meine Chance nutzen und meinen Beitrag leisten konnte, dass wir nach dem verpatzten Saisonstart in die Spur fanden. Dass ich aber so schnell meine Chance bekommen würde, damit rechnete ich auch nicht", meint Hillebrand.

Als er gebraucht wurde, war der 22-Jährige zur Stelle. Hillebrand parierte als Ersatzmann gegen RWE II, den MSV II und vor allem in Kapellen stark und bescherte dem TV Jahn mit seinen Leistungen einige Punkte, so dass Vollack ihn zuletzt gegen SW Essen fast gar nicht aus dem Tor nehmen konnte — obwohl sich Stauder wieder fit meldete. Zumal es schon vor der Saison ein Kopf-an-Kopf-Rennen beider Torhüter war und der Coach bei der Bestimmung seines ersten Schlussmanns seine schwerste Entscheidung der gesamten Vorbereitung treffen musste. Sie fiel auf Stauder und Hillebrand weiß daher ganz genau, wie sich sein Konkurrent in diesen Tagen fühlt. "Bei mir war es nach der Vorbereitung kein Schlag ins Gesicht, aber natürlich war ich sehr enttäuscht. Ich wusste, dass Sören ein sehr guter Torwart ist und es für mich als Neuzugang sehr schwer werden würde, ihn zu verdrängen. Aber dieses Risiko ging ich bei meinem Wechsel ein, weil ich glaube, dass ich mich in Hiesfeld weiterentwickeln kann."

Jetzt muss sich also Stauder mit der Ersatzbank anfreunden und auf seine Chance warten, um wieder in die erste Elf zurückzukehren. Der 24-Jährige will die Entscheidung akzeptieren und nicht zum Stinkstiefel werden, kann sie aber — wie von Vollack auch erwartet — nicht nachvollziehen. "Dass ich nicht glücklich darüber bin, ist ja klar, weil es für mich nicht schlechter hätte laufen können. Wenn ich mich in Kevin hineinversetzen würde, könnte ich es wahrscheinlich verstehen, aber bisher hat der Trainer mir auch noch keine explizite Erklärung für seine Entscheidung gegeben und nur gesagt, dass er sich sehr schwer tun würde, momentan Kevin wieder rauszunehmen. Wenn er es nicht macht, dann werde ich das Gespräch mit dem Trainer suchen, weil ich nicht verstehe, dass meine kurze Verletzungspause die komplette Vorbereitung überwiegt."

Morgen gegen Borussia Dortmund sollen beide spielen — und beide wollen beginnen.

(gaa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort