Fußball Solingen ohne Brdaric

Wenn Fußball-Niederrheinligist TV Jahn Hiesfeld am Sonntag gegen Solingen antritt, dann fehlt dort der Trainer. Thomas Brdaric musste nach zwei Niederlagen zum Saisonauftakt seinen Hut nehmen. Sicherheitsdienst bestellt.

Nur vier Sätze umfasste die Presseerklärung, die der Vorstand von Union Solingen verschickte. Und die hatte den erwarteten Inhalt, denn schon nach den beiden Niederlagen des Traditionsklubs in der Niederrheinliga zum Saisonauftakt in Viersen und gegen die Zweitvertretung des Wuppertaler SV stand Trainer Thomas Brdaric vor dem Aus.

"Mit sofortiger Wirkung trennen sich der 1. FC Union Solingen und sein bisheriger Cheftrainer und Sportlicher Leiter Thomas Brdaric. Grund für diese Übereinkunft sind die zunehmenden, nicht vorhersehbaren beruflichen Verpflichtungen des Ex-Nationalspielers und die damit verbundenen zeitlichen Einschränkungen."

Die Aufgaben von Brdaric werden seine bisherigen Assistenztrainer übernehmen: Dennis Wendling und Philipp Obloch. Diese hatten Thomas Brdaric bereits drei Wochen vertreten, als dieser in der Saisonvorbereitung seine Trainer A-Lizenz ablegte. "Als das Angebot kam, war für uns schnell klar, dass wir es machen würden", erklärte Philipp Obloch.

Schlechtes Verhältnis

Grund für die Trennung von Brdaric war wohl auch, dass der frühere Nationalspieler immer noch Testspieler mittrainieren ließ, obwohl der Etat bereits mit den verpflichteten Spielern ausgeschöpft war. Und auch das sich ständig verschlechternde Verhältnis von Brdaric zu seinen beiden Assistenten Wendling und Obloch war dem Vorstand nicht verborgen geblieben. Zudem machte in der Klingenstadt das auf Brdaric gemünzte Schlagwort "Beratungsresistent" immer lauter die Runde.

Diese Entwicklung in Solingen macht die Aufgabe für den TV Jahn Hiesfeld am Sonntag natürlich nicht leichter. Das sieht auch Abteilungsleiter Klaus Kohaupt so, der sich in dieser Woche zudem auf den zu erwartenden Ansturm der nicht immer leichten Union-Fans vorbereitet.

"Wir haben einen Sicherheitsdienst bestellt und auch die Polizei ist informiert", so Kohaupt gestern. Zudem befürchtet man in Hiesfeld, dass etliche Anhänger aus dem Bergischen am Sonntag mit dem Zug anreisen und es schon auf dem Weg vom Bahnhof zum Hiesfelder Stadion Probleme gibt.

Nicht begeistert

Auch Jahn-Trainer Stefan Janßen war alles andere als begeistert über den Trainerwechsel. "Jetzt hat die Mannschaft keine Ausrede mehr und wird bei uns ganz anders auftreten als in den ersten beiden Spielen", so der Übungsleiter, "aber ich sehe Solingen mit uns auf Augenhöhe und gegen solche Mannschaften müssen wir uns behaupten."

(RP)
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