Scharfe Kritik trotz Sieg

Der TV Jahn Hiesfeld gewann gegen die zweite Mannschaft von Rot-Weiß Essen mit 1:0. Das Tor des Tages in einem zerfahrenen Spiel erzielte Maik Noldes. "Veilchen"-Trainer Christian Schreier machte sich trotz der Punkte Luft.

1:0 (0:0) gewonnen und trotzdem war Christian Schreier nach dem Sieg gegen Rot-Weiß Essen II alles andere als gut aufgelegt. Erstmals, seitdem seine Trennung vom TV Jahn Hiesfeld nach einjähriger Amtszeit feststeht, machte sich der Trainer selbst Luft und übte scharfe Kritik an seiner Mannschaft.

"Muffensausen bekommen"

"Einige müssen sich hier mal an die Nase packen. Das ist Larifari, aber diese Mentalität ist nicht raus zu bekommen. Das war in der vergangenen Saison auch so und dann stelle ich mir doch die Frage, warum hier die Trainer nicht lange arbeiten? Das ist bei vielen eine klare Einstellungssache und als junger Spieler muss ich doch viel mehr machen. Meiner Meinung nach müsste man mit dieser Mannschaft bei der Qualität ganz woanders stehen", sagte der Coach ohne spezielle Namen zu nennen. Aber es passte ins Bild, dass Serhat Erdogan beim Auslaufen nicht so viele Runden drehen wollte, wie Schreier es vorgab: "Jetzt seht ihr, was ich meine", kommentierte der Trainer das Verhalten seines Spielers.

Mit den drei Punkten gegen die Essener Reserve sollte sich das Thema Abstieg allerdings erledigt haben, so dass der TV Jahn beruhigt in das letzte Drittel der Saison gehen kann. "Jetzt müssen wir uns keine Gedanken mehr machen und wir werden auch noch mehr Spiele gewinnen. Aber obwohl wir 1:0 geführt haben, haben einige wieder Muffensausen bekommen", sagte Schreier zur Endphase, als bis in die fünfminütige Nachspielzeit um die Zähler noch gezittert werden musste.

Auch wenn die Partie von den Hiesfeldern nach der Klatsche in Uerdingen sehr zerfahren war, besaß die Elf über 90 Minuten die besseren Chancen und gewann daher auch verdient. Bereits in der ersten Halbzeit wären Treffer von Maik Noldes (9.), Alexander Baudisch (12.), der 90 Minuten in der Dreierkette durchspielte, Stephan Schneider (35.) oder Oliver Rademacher (41.) möglich gewesen. Bei nur einer Gelegenheit von RWE durch Aleksandar Jovic (31.) musste der TV Jahn aber bis in die zweite Hälfte auf sein Tor warten, als sich dann Rademacher auf der rechten Seite durchsetzte und den Ball auf Noldes in die Mitte bugsierte. Noldes staubte zum 1:0 nur noch ab (68.).

TV Jahn Hiesfeld: Hauffe; Baudisch, Schulte-Kellinghaus, Ohnesorge, Schreier (58. Oburu), Rademacher, Fagrach, Erdogan, Schneider, Noldes (90. Baumann), Aksoy (63. Ritz).

(RP)
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