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Trabrennen "Ohne die Holländer geht es nicht"

Dinslaken · Der Niederrheinische Trabrennverein zieht eine durchwachsene Bilanz des Jahres 2012. Viele Starter kamen im vergangenen Jahr aus den benachbarten Niederlanden.

 Schnee auf der Trabrennbahn. Doch auch bei schlechtem Wetter laufen die Pferde am Bärenkamp.

Schnee auf der Trabrennbahn. Doch auch bei schlechtem Wetter laufen die Pferde am Bärenkamp.

Foto: RP-Archivfoto

Seit 1954 gibt es die Trabrennbahn am Bärenkamp. Nach der Insolvenz 2010 betreibt inzwischen der Niederrheinische Trabrennverein Dinslaken das Geläuf. Wo früher die Stallungen standen, wird inzwischen gebaut, vom Verkauf des Geländes konnte der Verein seine Steuerschulden begleichen und so seine Existenz sichern. Die vergangenen Jahre hatte es der Verein nicht gerade leicht, doch mit seinem Vorsitzenden Theo Lettgen stand und steht ein Mann an der Spitze, der um den Fortbestand der Trabrennbahn kämpft, die den Namen Dinslakens weit über die Region im In- und Ausland bekannt gemacht hat. Im Interview bezieht Lettgen Stellung zur aktuellen Situation und der seit geraumer Zeit gestellten Frage, wie lange es Trabrennveranstaltungen in Dinslaken noch geben wird.

Wie sieht die finanzielle Bilanz des Vereins für das vergangenen Jahr aus?

Lettgen Wir haben einen Umsatz von fast 3 270 000 Euro erzielt. Das waren zwar etwa 500 000 Euro weniger als im Jahr zuvor, doch wir hatten auch acht Veranstaltungen weniger. Der Umsatz pro Veranstaltung ist also nicht zurückgegangen. Außerdem fiel der Familienrenntag bei Dauerregen buchstäblich ins Wasser und der Pokal der Rheinfelsquelle musste wegen eines Zuchtrenntages schon am Pfingstsonntag stattfinden, was uns gegenüber dem traditionellen Montag auch Einbußen gekostet hat. Den höchsten Umsatz haben wir übrigens an Silvester mit 145 000 Euro erzielt.

Was bedeutet diese Bilanz für die Zukunft?

Lettgen Wir können mit diesen Zahlen gut leben. Doch der Wegfall von etwa 130 000 Euro aus dem Spiel 77 trifft uns schon hart, zumal wir nicht wissen, wie wir das ausgleichen können. Doch mit Sonderveranstaltungen wie Ausstellungen oder Trödelmärkten haben wir uns ein Zubrot geschaffen. Die Erlöse gehen ausschließlich in unsere Kassen, zumal wir ja auch bestrebt sind, den baulich guten Zustand auf unserer Bahn zu halten.

Gibt es nicht neues Geld durch den Glücksspielstaatsvertrag.?

Lettgen Das ist richtig. Dieser Vertrag ist am 1. Juli des vergangenen Jahres in Kraft getreten. Die bei den Buchmachern getätigten Wetten werden dadurch mit fünf Prozent versteuert, wovon wiederum 96 Prozent an die deutschen Rennvereine ausgeschüttet werden. Doch im Moment kann uns niemand sagen, wo hoch die Summen sein werden, die uns zustehen. Außerdem muss dieser Vertrag erst noch von der EU geprüft werden und das braucht seine Zeit. Daneben erwarten wir Gelder aus Lizenzgebühren von ausländischen Veranstaltungen, sofern diese über Satellit bei Buchmachern verbreitet werden.

Das aktuelle Pferdebestand sinkt immer weiter. Heißt das, dass es in Zukunft noch weniger Rennen auf den deutschen Galopp- und Trabrennbahnen gibt?

Lettgen Das könnte durchaus sein. Doch wie ich weiß, ist der Bestand an Zuchtstuten in den letzten Jahren konstant geblieben.

Was würden Sie ohne die vielen Starter aus den benachbarten Niederlanden machen?

Lettgen Auf die Holländer sind wir angewiesen. Das ist eine klare Sache.

Zum Schluss noch eine provokante Frage. Wie lange laufen die Pferde am Bärenkamp noch im Kreis?

Lettgen Trabrennen wird es auch in Deutschland immer geben. Die Frage ist nur, wie viele Veranstaltungen müssen es im Jahr sein. Als unsere Bahn 1954 eröffnet wurden, hatten wir in dem Jahr ganz drei Renntage. Auch wenn wir noch weiter reduzieren müssten, würde das unsere Existenz nicht gefährden.

BERND VENNEMANN FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP/ac)
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