Handball MTV Rheinwacht Dinslaken verliert in doppelter Hinsicht

Dinslaken · Der Regionalligist kassiert eine weitere bittere Niederlage. Das Team von Trainer Harry Mohrhoff muss sich TuSEM Essen II deutlich mit 26:38 geschlagen geben. Zudem verletzt sich Torhüter Dean Christmann schwer.

(Symbolbild)

(Symbolbild)

Foto: dpa/Marijan Murat

Zumindest eine Viertelstunde lang sah es für Handball-Regionalligist MTV Rheinwacht Dinslaken bei TuSEM Essen II gut aus. Denn die Gäste führten mit 9:5. Doch im Laufe der Partie rückten die Essener die Verhältnisse wieder gerade und verließen schließlich als klarer 38:26 (16:11)-Sieger die Platte.

Dies war nicht nur eine weitere bittere Niederlage für den MTV, der sich schon zu Beginn der Saison tief im Abstiegskampf befindet und zudem noch um Torhüter Dean Christmann bangen muss. Die Nummer eins im Kasten der Dinslakener zog sich nämlich schon in Halbzeit eins eine schwere Verletzung an Oberschenkel und Knie zu, als er einen abgefälschten Ball noch erreichen wollte. Am Sonntag unterzog er sich einer Untersuchung im Krankenhaus. Er droht erneut lange auszufallen, was ihm ja schon im vergangenen Jahr passiert war. MTV-Obmann Heinz Buteweg befürchtet ebenfalls, dass seine Mannschaft lange auf Christmann verzichten muss. „Ich stehe immer mal wieder mit Ben Köß in Verbindung und hoffe, dass ich ihn noch mal überreden kann, erneut bei uns auszuhelfen“, so Buteweg. Bekanntlich war der frühere Zweitliga-Keeper bereits in der vergangenen Saison bei den Dinslakenern eingesprungen und hatte großen Anteil daran, dass die Klasse gehalten werden konnte.

Völlig ratlos war MTV-Coach Harry Mohrhoff auch am Samstag nach dem Spiel in Essen. „Bei 38 Gegentoren gibt es eigentlich nicht viel zu sagen“, sah auch er, dass sich seine Spieler in der Abwehr nach der sehr guten Anfangsphase schnell ihrem Schicksal ergeben hatten. „Wir haben in kritischen Phasen einfach nicht die Leute, die Ruhe ins Spiel bringen können, den Ball mal halten und uns wieder in die Spur bringen“, sagte der Coach. Mit Maximilian Reede, der es auf elf Treffer brachte, stand der überragende Schütze zwar auf Dinslakener Seite, doch war er tatsächlich auch der einzige, der das Essener Tor regelmäßig in Gefahr bringen konnte. Allerdings durfte Reede – übrigens erstmals in dieser Saison – auch als Rechtshänder auf der halblinken Seite spielen, und er nutzte dies. So gingen gleich die ersten drei Treffer auf sein Konto, was ihm zusätzliches Selbstvertrauen brachte.

Ansonsten aber ging aus dem Rückraum der Dinslakener so gut wie keine Gefahr aus. Weder Jonas Höffner noch der nur sporadisch eingesetzte David Kryzun konnten sich durchsetzen. Da auch von Außen viel zu wenig Druck entstand, Nik Dreier am Kreis zumindest in Halbzeit eins abgemeldet war, drehten die Essener schnell den durch ein konzentriertes MTV-Spiel entstandenen 5:9-Rückstand in eine 10:9-Führung, die sie auch nicht mehr aus der Hand gaben.

Das Fehlen von Kapitän Dennis Backhaus wegen Rückenbeschwerden und des plötzlich erkrankten Marc Pagalies wollte Harry Mohrhoff später auch gar nicht als Entschuldigung anführen. „Nach der ersten Viertelstunde war unsere Abwehr total überfordert und auch von den Torhütern kam nicht viel“, kritisierte der Trainer die desolate Vorstellung über eine Dreiviertelstunde.

Die Essener dagegen trafen von der halbrechten Seite und auch über ihre Außen bei fast jedem Angriff, besaßen zudem im früheren Hiesfelder Nils Homscheid, der auch zum Kader der Zweitliga-Mannschaft zählt, einen sicheren Siebenmeterschützen. Und so fiel Tor um Tor gegen den MTV Rheinwacht, der sich am Ende eine herbe Niederlage abholte.

MTV Rheinwacht Dinslaken Christmann, Bystron – Schriddels (1), Adam (2), Tuda (5/2), Kruse, Dreier (3), Höffner (2), Hoffmann (2), Kryzun, Feld, Lelgemsann, Reede (11).

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort