Handball Im Top-Spiel gegen Opladen muss der MTV Rheinwacht Dinslaken mehr zeigen

Dinslaken · Der Spitzenreiter der Regionalliga geht nach dem 31:31 beim VfB Homberg mit drei Punkten Vorsprung in das Duell mit dem TuS Opladen.

 Steffen Hahn (rechts), der gegen den VfB Homberg sieben Treffer erzielte, geht auch in der kommenden Saison für den MTV auf Torejagd.

Steffen Hahn (rechts), der gegen den VfB Homberg sieben Treffer erzielte, geht auch in der kommenden Saison für den MTV auf Torejagd.

Foto: Oleksandr Voskresenskyi

Sekunden waren noch zu spielen. Philipp Tuda hatte längst seinen Platz auf der Tribüne verlassen und beobachtete das Geschehen in der Homberger Glückauf-Halle nervös auf den Lippen kauend vom Stehrang aus. Fast hätte der wegen seines Handbruchs so schmerzlich vermisste Halbrechte des Handball-Regionallisten MTV Rheinwacht Dinslaken sich noch über einen weiteren Sieg bei den Linksrheinischen freuen können, zumal Dennis Backhaus Sekunden zuvor den Dinslakener Tabellenführer mit 31:30 in Führung gebracht hatte. Doch da spielten weder die cleveren Homberger, noch die beiden Schiedsrichter mit.

Vor dem Anpfiff waren Knut Kolk und Wolfgang Fechtner vom Hallensprecher noch als erfahrene Referees angekündigt worden. Das sind die beiden zweifelsfrei. Doch die beiden waren schon bei der dritten Zeitstrafe für Dinslakens Abwehrspezialist Robert Jakobs auf eine Homberger Schauspieleinlage reingefallen. Für den letzten Abwehrversuch von Jonas Höffner hätte man durchaus auf Freiwurf für den VfB entscheiden können. Ein Siebenmeter, den Nikolai Lenz sicher zum 31:31-Endstand verwandelte, sowie die Rote Karte für Höffner waren aber völlig überzogen. Wenigstens zieht die Hinausstellung für Höffner keine Konsequenzen nach sich.

Doch von einem glücklichen Punktgewinn für Homberg wollte auch MTV-Trainer Harald Jakobs später nicht sprechen. „Natürlich hätten wir die beiden Zähler gerne mitgenommen, doch wenn man das ganze Spiel betrachtet, dann ist es ein gerechtes Ergebnis“, sagte der gar nicht so geschaffte Dinslakener Coach. Er hatte nämlich auch gesehen, dass seine Mannschaft vor den mehr als 600 Zuschauern, davon die Hälfte aus Dinslaken, beileibe nicht das beste Saisonspiel abgeliefert hatte.

Das fing bei den Torhütern an. Weder Marco Banning noch Nils Ahlendorf waren diesmal ein Rückhalt. Sie wurden aber auch viel zu häufig von der meist zu passiven Deckung im Stich gelassen. Und im Angriff lastete im Rückraum die ganze Last auf Maximilian Reede. Da war es ganz wichtig, dass Rechtsaußen Steffen Hahn nach der Pause richtig aufdrehte.

Bleibt der Blick auf das Spitzenspiel am kommenden Sonntag gegen den Verfolger TuS Opladen, der am Samstag den BTB Aachen mit 33:25 schlug. Noch sind es drei Punkte Vorsprung auf die angriffsstärkste Mannschaft der Liga. Mut macht die Tatsache, dass MTV-Kreisläufer Christoph Enders wieder dabei ist. Der hatte seine Tasche bereits am Freitag gepackt. „Den Kabinenschlüssel hatte ich die ganze Zeit in der Tasche“, sagte Enders, mit dem das Angriffsspiel wieder flexibler werden kann. Denn zwei so wichtige Leute wie Tuda und Enders kann der MTV einfach nicht ersetzen. „Es fehlen uns dann einfach die Alternativen“, sagte Jakobs. Nur eines ist gewiss. Die Fans, die im Homberg 60 Minuten lang einen Höllenlärm machten, werden auch am Sonntag wieder wie eine Mauer hinter ihrem Team stehen. Eine neue Choreographie haben sie sich schon ausgedacht.

Gute Nachrichten gab es am Rande. Fast der gesamte Kader des MTV hat schon seine Zusage für die kommende Saison gegeben. Auch Steffen Hahn hat frühzeitig signalisiert, in der nächsten Spielzeit liga-unabhängig weiter für die Dinslakener auf Torejagd gehen zu wollen.

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