Handball MTV Rheinwacht Dinslaken entzaubert den TV Aldekerk

Dinslaken · Der Regionalligist nimmt mit 35:30 (19:12) eindrucksvoll Revanche für die im Hinspiel erlittene 30:42-Niederlage. Ein glänzender Benedikt Köß und ein starker Rückraum entscheiden das Spiel.

 (Symbolbild)

(Symbolbild)

Foto: dpa/Robert Michael

Eigentlich war im Vorfeld nur über die Höhe der Niederlage des Handball-Regionalligisten MTV Rheinwacht Dinslaken spekuliert worden. Immerhin hatte sich der TV Aldekerk, bis Sonntag mit gerade mal drei Verlustpunkten belastet, noch in der Hinserie mit spektakulären zwölf Toren Unterschied gegen die Dinslakener behauptet. Damals hatte noch Boris Lietz das Sagen auf der MTV-Bank. Seitdem hat sich viel geändert – und das bekam der heimliche Tabellenführer am Sonntag in der Douvermannhalle zu spüren. In der Schlussphase durfte der Gastgeber sogar noch die Zügel schleifen lassen, der Sieg war längst nicht mehr in Gefahr, und das 35:30 (19:12) auch noch klar verdient.

Es war die wohl beste Saisonleistung der Mannschaft des Trainer-Trios Dennis Backhaus, Marc Pagalies und Marco Banning. Letzter sprach dann hinterher vor allem von einer starken Gesamtleistung des Teams, hob dann doch noch einige Spieler oder Mannschaftsteile besonders hervor. „Wir haben hinten wie vorne über die gesamte Spielzeit eine geschlossene Leistung gebracht und dabei aus den Fehlern der Niederlage in der letzten Woche in Gummersbach unsere Lehren gezogen“, so Banning, der nur die Anfangsphase ausnehmen wollte.

Da hatten die Dinslakener nämlich zunächst mit 1:4 hinten gelegen, ehe sie bis zu einer 16:8-Führung einen in dieser Saison noch nicht erlebten Lauf hinlegten. Das lag vor allem daran, dass der routinierte Benedikt Köss zwischen den Pfosten wieder einmal selbst schwerste Bälle hielt, in der Abwehr ganz geschlossen gearbeitet wurde und aus dem Rückraum Tore wie am Fließband fielen. Ganz besonders dürften sich die Dinslakener Fans die Augen gerieben haben, welchen Auftritt Maximilian Reede namentlich in dieser Phase hinlegte.

Nachdem er einmal getroffen hatte, legte er seine zuletzt so oft bemängelte Zurückhaltung ab und traf insgesamt sechsmal. Übertroffen wurde er aber noch vom achtmal erfolgreichen Philipp Tuda, der sich auch durch seinen gleich zu Beginn vergebenen Siebenmeter nicht beirren ließ. Und auch Wael Ben Youssef übertraf Reede mit seinen sieben Toren trotz einiger Fehlversuche noch. Neben Köss und der geschlossenen Deckung war also der Rückraum diesmal das Paradestück des MTV. Im Abwehrverbund machte sich diesmal auch das Fehlen des noch erkrankten Fabian Hoffmann nicht so bemerkbar, weil er tags zuvor noch in der Reserve mit großem Erfolg tätige Robert Jakobs in einigen Phasen – besonders in Unterzahl – sein Comeback feierte.

Die Anfangsphase gehörte zwar dem hohen Favoriten, doch bis zur zehnten Minute hatte der MTV nicht nur ausgeglichen, sondern war zum 6:5 in Führung gegangen. Eine Führung, die er kontinuierlich ausbaute und dabei einen eigentlich sehr starken Gegner ein ums andere Mal schlecht aussehen ließ. Natürlich waren der vom Siebenmeterpunkt sichere Thomas Phlak, der es auf zehn Treffer brachte,Thomas Jentjens sowie Julian und Jonas Mumme nie ganz auszuschalten, doch der Gastgeber hatte auf jedes Gegentor mindestens eine Antwort.

Zwar gelang den Aldekerkern mit einem direkt verwandelten Freiwurf durch Jonas Mumme noch das zwölfte Tor zum 19:12-Pausenstand, doch der Widerstand des Teams aus dem Gelderland war eigentlich schon zu diesem Zeitpunkt gebrochen. Auch in Abschnitt zwei ließ der MTV nicht nach. Und als Marc Tomke (49.) das 30. Tor zum 30:20-Zwischenstand markiert hatte, glaubte auch der letzte Anhänger auf der Fan-Tribüne des MTV an einen Sieg. Als nichts mehr anbrennen konnte, bekamen auch die Akteure von der Bank noch ihre Spielzeit.

Etwas verwundert hatte man nicht nur im MTV-Lager übrigens den 25:20-Erfolg der SG Langenfeld über interaktiv Ratingen am Samstag registriert. Umso wichtiger also sind die beiden unerwarteten Punkte für den MTV, um den Abstand nach unten in der Tabelle zu wahren.

MTV Rheinwacht Dinslaken: Kös, Bystron Christmann – Backhaus (3/1), Feld (2), Adam, de Lede, Tomke (2), Ben Youssef (7), Tuda (8/3), Dreier (3), Hombrink (3), Reede /6), Jakobs.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort