Kupkes Abgang wiegt schwer

Der SV Spellen muss in der neuen Saison ohne Stürmer Michael Kupke auskommen, der zum TV Jahn Hiesfeld gewechselt ist. Jetzt müssen beim bescheidenen Bezirksligisten andere Spieler in die Bresche springen. Derby gegen Aufsteiger TV Voerde zum Auftakt.

 Die "Neuen" beim SVS. Unten von links: Nils Hansen, Yücecan Tutum, Krishan Klockmann, Patrice Thibault; Mitte von links: Marian Kiosze, Ansgar Mertens, Andreas Rzepka zusammen mit Co-Trainer Jochen Hülser (hinten).

Die "Neuen" beim SVS. Unten von links: Nils Hansen, Yücecan Tutum, Krishan Klockmann, Patrice Thibault; Mitte von links: Marian Kiosze, Ansgar Mertens, Andreas Rzepka zusammen mit Co-Trainer Jochen Hülser (hinten).

Foto: Büttner

Voerde-Spellen Michael Kupke ist wahrscheinlich so fit wie noch nie in seiner Fußballerlaufbahn. Der Stürmer hat in der Sommerpause sichtlich an sich gearbeitet, um bestens gerüstet in die neue Saison zu gehen. Dem SV Spellen werden die Extraschichten seines besten Angreifers aus der vergangenen Spielzeit aber nichts mehr nützen, denn Kupke wagte den Schritt in die Niederrheinliga und will künftig für den TV Jahn Hiesfeld seine Tore schießen.

Kein Spellener wirft ihm die Entscheidung aber vor. "Wenn so eine Chance kommt, dann muss er die wahrnehmen. Es ist ihm keiner böse, und weil er 20 Jahre hier in Spellen war, ist er auch der erste Spieler, der eine offizielle Verabschiedung bekommt", sagt der neue Co-Trainer des SVS, Jochen Hülser.

Nichtsdestotrotz trifft der Abgang die "Schweizer" hart und es wird schwer einzuschätzen sein, wie der Bezirksligist ohne Kupkes Tore auskommt. "Wie wir in der Vergangenheit gesehen haben, ist er nur schwer zu ersetzen. Die Last muss jetzt auf mehrere Schultern verteilt werden", meint Hülser. Sebastian Göhl, Marco Braßmann, Timo Ingenabel oder der reaktivierte Daniel Schmatz fallen dem Co-Trainer für diese Aufgabe ein. Aber vielleicht ist Kupke auch ganz schnell wieder zurück. "Falls er sich in Hiesfeld nicht durchsetzen kann, dann kommt er im Winter oder im nächsten Sommer wieder zurück. Das wollen wir ihm nicht wünschen, aber diese Absprache gibt es", verrät Hülser.

Trotz des fünften Tabellenplatzes in der vergangenen Saison, in der die Truppe lange im Aufstiegsrennen dabei war, bleiben die Spellener gewohnt bescheiden. Natürlich wollen auch sie in naher Zukunft in die Landesliga, aber für die kommende Spielzeit gibt der Co-Trainer andere Ziele aus: "Die letzte Saison zu toppen, wird kaum möglich sein. Ein einstelliger Tabellenplatz wäre schon klasse und wenn wir vor Friedrichsfeld landen, wäre das auch nicht schlecht."

Als heißeste Kandidaten für den Titel sehen die Spellener Glückauf Möllen oder Rhenania Bottrop. "Und ein Wunderverein, mit dem noch keiner rechnet, wird auch wieder mitmischen. So wie wir im vergangenen Jahr", glaubt Hülser, der seiner Truppe diese Rolle öffentlich nicht zutraut: "Wir müssen zunächst einmal abwarten, wie wir aus den Startlöchern kommen. Wir haben direkt das Derby gegen Voerde, und dann geht es gegen Wehofen und den VfB Bottrop. Danach werden wir wissen, wo wir stehen."

Leistungen stimmen

Mit dem momentanen Leistungsstand der Mannschaft ist Hülser zufrieden. Nach zwei Wochen im Wald, in dem ausschließlich an den Grundlagen im Ausdauerbereich gearbeitet wurde, geht es nun an die Feinarbeit im spielerischen Bereich. "Wie die Vorbereitungsspiele gezeigt haben, müssen wir da noch nachlegen. Aber bei den konditionellen Einheiten arbeitete die Mannschaft sehr ordentlich mit und die Trainingsbeteiligung war auch gut. Und wir haben den Eindruck, dass der Zusammenhalt innerhalb der Truppe wie im Vorjahr ist", so der Co-Trainer.

Die Kameradschaft ist wie immer das große Plus der Spellener. Die Neuzugänge passen charakterlich in das Team, denn es wird in der "Schweiz" auch niemand verpflichtet, der für Unruhe sorgen könnte. "Manche Leute kommen sogar nur wegen der Kameradschaft zu uns; Geld zu verdienen gibt es bei uns ja auch nicht. Aber was sich generell verbessern muss, ist noch die Disziplin. Nur über sie und den Mannschaftsgeist kommt man nach oben", weiß Hülser.

(gaa)
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