Handball MTV Rheinwacht Dinslaken macht es unnötig spannend

Dinslaken · Lange sieht es nach einem sicheren Heimsieg des Regionalligisten gegen den TV Jahn Köln-Wahn aus. Doch in der Schlussphase wird es wieder eng. Am Ende setzt sich der Spitzenreiter knapp mit 23:21 (12:7) durch.

 Kreisläufer Dennis Backhaus (Mitte) erzielte acht Treffer gegen den TV Jahn Köln-Wahn und war damit der beste Werfer des MTV Rheinwacht Dinslaken.

Kreisläufer Dennis Backhaus (Mitte) erzielte acht Treffer gegen den TV Jahn Köln-Wahn und war damit der beste Werfer des MTV Rheinwacht Dinslaken.

Foto: Jochen Emde

Durch ein Wechselbad der Gefühle schickte der Handball-Regionalligist MTV Rheinwacht Dinslaken seine Anhänger im Heimspiel gegen den TV Jahn Köln-Wahn. Einer schwachen Anfangsphase folgte eine konzentrierte Vorstellung bis zu einer 19:13-Führung in der zweiten Halbzeit. Doch dann bröckelte das MTV-Gefüge.

Die Mannschaft aus der Domstadt kam immer näher heran und glich in der 58. Minute sogar zum 21:21 aus. Ein Tor des mal wieder aushelfenden Florian Körner und der vierte Treffer von Maximilian Reede nach einer letzten Energieleistung sicherten dem MTV aber dann doch noch den 23:21 (12:7)-Erfolg und damit die Tabellenführung mit vier Punkten Vorsprung auf den nun alleinigen Verfolger TuS Opladen. Die SG Ratingen hatte sich bereits am Samstag beim heimstarken TV Aldekerk mit dem 31:31 einen weiteren Patzer erlaubt und liegt nun fünf Zähler hinter den Dinslakenern.

Vor dem Anpfiff wurden die Sorgen nicht kleiner. Neben dem verletzten Philipp Tuda und Urlauber Jonas Höffner musste nämlich mit Christoph Enders ein weiterer MTV-Stammspieler ersetzt werden. Der Kreisläufer hatte sich beim Abschlusstraining an der Achillessehne verletzt, humpelte durch die Halle und wird zumindest noch am kommenden Freitag beim Spiel in Homberg ausfallen. „Vielleicht klappt es gegen Opladen wieder“, sagte Enders nach dem Spiel.

Die Probleme, die sich daraus ergaben, wurden in der Anfangsphase deutlich, als in der Abwehr einfach die Ordnung fehlte. Erst als MTV-Trainer Harald Jakobs neben seinem Sohn Robert mit Niklas Höffner einen weiteren Deckungsspieler brachte, stabilisierte sich der Abwehrverbund. „Das war zwar mit dem ständigen Doppelwechsel ein gewisses Risiko, doch Niklas hat ein Riesenspiel auf der halbrechten Seite gemacht“, lobte Jakobs den sonst in der Reserve spielenden Höffner.

So liefen die Dinslakener zunächst einem Rückstand hinterher. Beim Stand von 3:6 hatten die Kölner sogar die Chance zu einem weiteren Treffer, ehe das Dinslakener Gehäuse bis zur Pause wie vernagelt schien. Nach dem 7:7 (14.) nämlich gelang den Gästen bis zum Seitenwechsel kein einziger Treffer mehr, sogar ein Siebenmeter wurde in der 30. Minute vergeben.

Der MTV dagegen spielte nun auch im Angriff konzentrierter und baute seinen Vorsprung Tor um Tor aus. Und hätte die Mannschaft allein bis zum Wechsel nicht noch eine Vielzahl an Chancen liegen gelassen, hätte der Vorsprung weitaus klarer ausfallen können, ja müssen.

„Wir haben viel zu viele Chancen nicht genutzt“, sagte Harald Jakobs dann auch später über die Nachlässigkeiten im Angriff. Denn auch nach dem Wiederbeginn setzte sich dieser Trend fort. Immer wieder scheiterten die Dinslakener am starken Kölner Keeper Jan Domanski. Und hätten nicht Marco Banning und in den Schlussminuten Nils Ahlendorf im MTV-Kasten ebenfalls einen guten Tag gehabt, wer weiß, wie das Spiel dann ausgegangen wäre.

Olaf Mast, ehemaliger Nationalspieler und Trainer der Kölner, zog in der Schlussviertelstunde alle taktischen Register. So setzte er seinen Torhüter auf die Bank, spielte mit sieben Akteuren im Angriff und sah seine Bemühungen fast belohnt, als sein Team sogar den Ausgleich zum 21:21 schaffte. Doch auch Harald Jakobs hatte noch einen Trumpf im Ärmel. Florian Körner, inzwischen Freizeithandballer und schon in Halbzeit eins einige Minuten auf dem Feld, scheiterte zwar mit seinem ersten Wurf. Doch einen Angriff später setzte er sich durch und brachte seine Mannschaft wieder in Führung, ehe Maximilian Reedes Treffer 40 Sekunden vor Schluss die Entscheidung bedeutete.

MTV Rheinwacht Dinslaken: Banning, Ahlendorf – d’Auria (1), Backhaus (8), Kruse (3/1), Gorris (4/1), Jakobs, Hahn (2), Reede (4), Ahls, Niklas Höffner, Körner (1),

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