Jetzt schlägt beim MSV die Stunde der Diplomaten

Das Scheitern von Dr. Edmund Baer bei der Wahl zum Vorstandsmitglied des MSV Duisburg kommt einem Desaster gleich. Zur sportlichen Krise gesellt sich nun Führungsschwäche. Man kann dem Aufsichtsrat den Vorwurf machen, diese mit seinem Votum mutwillig provoziert zu haben. Aber so rechnen gern die Milchmädchen. Denn es ist auch zu beachten, dass der Restvorstand Dieter Steffen und Dr. Stephan Bock ihren Kandidaten ungeschützt ins Feuer schickten.

Eine Wahl zu wagen, die bereits im Vorfeld als unsicher galt, das erscheint fahrlässig. Zumal es auch gilt, den Kandidaten vor der Peinlichkeit zu schützen. Der personell unterbesetzte Vorstand befindet sich nun zwischen zwei starken Blöcken. Da ist die Geschäftsleitung des MSV mit Roland Kentsch weit vorn, die sich professionell positioniert, und da ist der ehrenamtliche Aufsichtsrat des Vereins geführt von Hans-Werner Tomalak, der ebenfalls Ellbogen besitzt.

Jetzt also schlägt die Stunde der Diplomaten. Essig und Öl sollten bereit stehen. Denn der eine oder andere muss Kröten schlucken. Zum Wohle des MSV Duisburg, gegründet 1902, Gründungsmitglied der Bundesliga, Aushängeschild der Region und Herzensangelegenheit von vielen Fans, nicht nur in der Stadt selbst.

(RP)
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