Fußball "Ich will auch beim DFB etwas verändern"

Dinslaken · Der Obmann des Verbandes Niederrhein wurde in den wichtigen Spielausschuss des DFB gewählt.

Beim Bundestag in Nürnberg wurde Wolfgang Jades, Fußball-Obmann des Verbandes Niederrhein, in den DFB-Spielausschuss gewählt. Damit ist der 55-Jährige Jades unter anderem für die Erstellung des Rahmenterminplans für mehrere Millionen Profi- und Hobbyfußballer zuständig. Mit der Rheinischen Post sprach der hochrangige Funktionär aus Moers über sein neues Amt und seine Zukunftspläne.

Herr Jades, Sie sind jetzt auf Bundesebene angekommen. War das schon immer ein Traum von Ihnen?

Jades Ein ewiger Traum sicher nicht, das hat sich in den vergangenen Jahren so ergeben. Wenn man so viele Ämter durchläuft und sich mit unterschiedlichen Aufgaben beschäftigt, verändern sich die Perspektiven. Als ich dann 2010 den Vorsitz des Fußballausschusses im Verband übernommen habe, hat sich dieses Ziel immer mehr konkretisiert. Dass es jetzt Realität ist, macht mich natürlich stolz.

Wie viel Wahlkampf war nötig, um das Ziel bewim Deutschen Fußball Bund zu erreichen?

Jades Gar keiner. Eigentlich hatte ich schon 2010 beim DFB-Bundestag in Essen gute Chancen, in den Spielausschuss gewählt zu werden. Doch damals habe ich zugunsten eines älteren Kollegen verzichtet. Gleichzeitig habe ich aber die Zusage der drei Landesverbände in Nordrhein-Westfalen erhalten, dass sie mich beim nächsten Bundestag unterstützen würden. Weil man aber nie weiß, was wirklich kommt, bin ich jetzt froh, dass die Spekulationen vorbei sind.

Was genau werden Ihre Aufgaben im Spielausschuss sein?

Jades Was für mich zu tun sein wird, das wird bei der ersten Ausschusssitzung Anfang November festgelegt. Insgesamt wird unsere erste Aufgabe sein, dass wir den Rahmenspielplan für die Saison 2014/2015 auf den Weg bringen. Schließlich wollen die Vereine wissen, wie es weitergeht, um zu planen. Das ist auch für die Verzahnung zwischen den einzelnen Ligen wichtig. Allgemein stellt der Spielausschuss auch den Staffelleiter für die 3. Liga, ist zuständig für den DFB-Pokal, pflegt den Kontakt zur Deutschen Fußball Liga, ist die Schnittstelle zur 2. Bundesliga, kümmert sich um die Spielordnung und ist für U-Nationalmannschaften verantwortlich. Mal sehen, was da für mich vorgesehen ist.

Haben Sie sich vorgenommen, irgendetwas zu verändern?

Jades Es war immer so, dass ich versucht habe, in meinen Ämtern neue Ideen einzubringen. Das ist sicher auch ein Grund, wieso ich immer wieder für neue Posten ins Gespräch gekommen bin. Nur ein Beispiel: Auf Verbandsebene habe ich mich gegen erhebliche Widerstände dafür stark gemacht, dass der elektronische Spielbericht möglichst schnell bis zu den untersten Spielklassen eingeführt wird. Es gibt Verbände, die sind noch lange nicht so weit. Ich bin auf jeden Fall gewillt, auch beim DFB das eine oder andere zu verändern.

Wie oft werden Sie in Frankfurt sein?

Jades Ich denke, ich werde alle sechs bis sieben Wochen nach Frankfurt müssen. Zwischendurch kann es aber auch mal so sein, dass ein Ausschussmitglied als Delegationsleiter einer U-Nationalmannschaft im Einsatz ist.

Was bedeutet das für die Ämter auf Verbands- und Kreisebene?

Jades Auf Verbandsebene wird es keine Veränderungen geben, ich bleibe vorerst auch Kreisfußball-Obmann. Je nachdem, welche Aufgaben sich für mich beim DFB ergeben, muss ich im Kreis kürzer treten.

Werden Sie eine Fahrgemeinschaft mit dem Moerser Andreas Thiemann bilden, der in den DFB-Schiedsrichterausschuss gewählt wurde?

Jades (lacht) Das wird nicht gehen, schließlich tagen unsere Ausschüsse zu unterschiedlichen Terminen. Außerdem werde ich mit dem Zug fahren. Ich bin wirklich froh, dass die Zugverbindungen von Moers aus so gut sind.

Welche weiteren Ämter könnten Sie beim DFB übernehmen?

jades Bis zum Alter von 70 Jahren darf man beim DFB Ämter bekleiden. Vielleicht könnte ich mal den Vorsitz des Spielausschusses übernehmen, wenn ich gute Arbeit leiste. Aber man weiß nie, was passiert. Vor zwölf Jahren hätte ich auch nicht gedacht, dass ich mal so weit komme.

DAVID BEINEKE FÜHRTE DAS GESPRÄCH

(RP)
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