Golf Hole-in-one im Training

Dinslaken · Dirk Schemmann aus Dinslaken wird bei der Golf-Weltmeisterschaft der Amateure in Südafrika Sechster. Durch Krankheit gehandicapt.

Ungefähr 165 Meter sind es an Loch elf des Umhlali Country Club vom Abschlag bis zur Fahne. Dirk Schemmann bereitet sich in dem südafrikanischen Golfclub auf die Weltmeisterschaft der Amateure vor und schlägt ab. Einen zweiten Schlag wird der Dinslakener auf dieser Bahn nicht mehr machen müssen, denn er schaffte ein Hole-in-one und ist nun auf der Ehrentafel im Clubhaus verewigt.

"Im Turnier wäre mir ein Hole-in-one lieber gewesen, aber so ist es auch okay", sagt Schemmann nach seiner Rückkehr aus Südafrika. Mit der Nationalmannschaft reiste er für zehn Tage auf den schwarzen Kontinent, nachdem er sich in seiner Handicapklasse 16 bis 20 beim Deutschlandfinale für die Weltmeisterschaft qualifiziert hatte. Vier Turniere auf vier verschiedenen Plätzen mussten gespielt werden und trotz eines Virusinfekts beendete der Dinslakener die WM als Sechster. Nach dem ersten Tag belegte der 46-Jährige noch Platz eins, doch arg geschwächt rutschte er erst auf Rang sieben und dann auf 13 ab. "Die 70er-Schlussrunde, zwei unter Paar, im Durban Country Club war danach ein versöhnlicher Abschluss", erzählt Schemmann, der sich als Tagesbester von 13 auf den sechsten Platz zurückkämpfte und bester Europäer wurde.

In den anderen Handicapklassen spielten Jan Wassermeyer, Norbert Lichtenberg, Tim Kammen und Gerhard Fölling für Deutschland. Im Gesamtergebnis holte die Mannschaft den zwölften Rang, der das beste Abschneiden eines deutschen Teams bei der 18. Auflage des Weltturniers bedeutete.

Eine weitere Teilnahme an der Weltmeisterschaft in einem Jahr bezeichnet Schemmann als einen Traum — zumal er in den vergangenen Tagen nicht nur gesundheitlich großes Pech hatte, sondern auch mit den äußeren Bedingungen. "Es war das schlechteste Wetter seit zehn Jahren. Wir hatten Regen und teilweise kam der Wind vom Ozean mit 60 Kilometer pro Stunde quer über den Golfplatz, dass es schon ganz schwer zu spielen war", meint der Dinslakener. Wenn er im nächsten Oktober wieder dabei sein möchte, muss er erneut das Deutschlandfinale gewinnen, für das er dank einer Wildcard bereits qualifiziert ist: "Bisher hat es aber noch kein Golfer in Deutschland geschafft, zweimal dabei zu sein. Dafür müsste auch wieder alles passen — man muss gesund sein und erneut sehr gutes Golf spielen."

Bis auf die Golfplätze bekam die Nationalmannschaft nicht viel von dem für Schemmann noch fremden Kontinent zu sehen. Die Organisation war erstklassig, doch wenn der Bustransfer morgens um 7 Uhr die Spieler zu den Clubs bringt und dann trainiert oder ein Turnier gespielt wird, bleiben am Abend wenig Kraftreserven fürs Sightseeing übrig. "Es gab aber auch noch Veranstaltungen, bei denen die Organisatoren und die Spieler zusammenkamen und ein bisschen feierten. Das Ganze war schon ein Erlebnis und auch mit dem sechsten Platz bin ich wegen der Krankheit mehr als zufrieden", sagt der Golfer.

(gaa)
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