Borussia Dortmund gegen TV Jahn Hiesfeld feiert mit dem BVB ein Fußballfest
Dinslaken-Hiesfeld · Der TV Jahn zog sich gegen das Starensemble von Borussia Dortmund achtbar aus der Affäre und unterlag "nur" mit 0:8.
Für Jörg Vollack war es ein Foul von Neven Subotic an Danny Rankl und damit ein fälliger Elfmeter — für Jürgen Klopp eine klare Schwalbe. Ein einziges Mal waren sich die Trainer des TV Jahn Hiesfeld und von Borussia Dortmund nicht einig, ansonsten aber wirkten sie wie zwei alte Freunde, die sich nicht nur auf der Pressekonferenz bestens verstanden und einen lockeren Spruch nach dem anderen zum Besten gaben. "Mir war schon vorher klar, dass wir nicht allzu hoch gewinnen würden. Aber das war ein Elfmeter und wenn wir dann in Führung gehen, läuft das Spiel vielleicht anders", kommentierte der Hiesfelder Coach die 0:8 (0:4)-Niederlage seiner "Veilchen" mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Die Anzahl der Gegentore war für die Hiesfelder am gestrigen Abend aber vollkommene Nebensache. Sie spielten gegen die Profis von Borussia Dortmund, die im Mai noch im Champions-League-Finale von London standen. "Die Jungs sollen es einfach genießen. So eine Chance werden sie vermutlich nicht noch einmal in ihrem Leben bekommen", meinte Vollack vor dem Anpfiff, als seine Spieler leicht angespannt beobachteten, wie der BVB-Tross die Anlage betrat.
Zum Anpfiff legte der TV Jahn aber die Nervosität ab und wehrte sich stolze 20 Minuten lang gegen das erste Gegentor — und wenn Schiedsrichter Felix Schmitz den Elfmeter geben hätte, wäre er sogar eventuell zuvor in Führung gegangen. So aber legte der BVB mit einem kleinen Zwischenspurt drei Tore von Henrikh Mkhitaryan, Jakub Blaszczykowski und Julian Schieber hin, von denen sich die Hiesfelder aber nicht entmutigen ließen. Für einen schönen Spielzug auf der linken Seite, bei dem auch einmal die Profis hinterschauten, gab es Szenenapplaus von den 6000 Fans.
"Es ist schon etwas überraschend, dass wir gegen Dortmund unser Spiel ruhiger aufbauen, als zuletzt am Sonntag gegen Schwarz-Weiß Essen", sagte Vollack zu dem guten Auftritt seiner Truppe, der weder durch das vierte Tor durch Pierre-Emerick Aubameyang vor der Pause, noch durch die vier weiteren Treffer nach dem Seitenwechsel durch Jonas Hofmann per Elfmeter — das Foul war hier nicht so deutlich, wie das im ersten Abschnitt an Rankl — Nuri Sahin, Oliver Kirch und erneut Schieber getrübt wurde.
"Ich glaube, das Spiel geht für die Zuschauer komplett in Ordnung und wenn ein paar Tore mehr gefallen wären, hätte das auch niemandem wehgetan. Ich wünsche den Hiesfeldern das Allerbeste", meinte Klopp nach der Partie, dem der TV Jahn gut gefiel: "Es war ein sehr fairer Gegner und bestimmt keine Tretertruppe. Ich glaube, wir hatten aber auch großes Glück, dass Teddy de Beer seit Jahrhunderten hier die Fahnen hoch hängt und wir deshalb nicht ganz unsympathisch empfangen wurden."