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Statt Schule würden die 54 Kinder beim TV Jahn Hiesfeld lieber im Hockey-Camp bleiben. Organisator Achim van Laak hat sich Hilfe aus der Bundesliga geholt und will die WM-Euphorie nutzen.

Marie ist gerade sieben Jahre alt. Vermutlich kann sie noch gar nicht richtig schreiben. Aber den Kunststoff-Ball von knapp sieben Zentimeter Durchmesser mit dem Schläger führen von innen nach außen, und per Druckpass aufs Tor schießen – das kann Marie bereits. Sie und 53 weitere Hockey-Talente vom TV Jahn Hiesfeld feilen in dieser Woche ganz intensiv an ihren Fähigkeiten.

In der alten Halle des Gustav Heinemann Schulzentrums steht dem ebenfalls erst sieben Jahre alten Lukas der Schweiß auf der Stirn. „Iff ganfön anftrengend.“ Achtung, Mundschutz raus, und noch mal: „Ist ganz schön anstrengend“, sagt er, nachdem er einen Rundlauf mit Passen, Ausspielen und Torabschluss mehrere Male absolviert hat. Aber, mal ehrlich: Wenn er es sich – auch nach den Ferien – aussuchen könnte, ob er in die Schule oder zum Hockey gehen wolle, wäre die Antwort klar: „Dann gehe ich Hockey spielen.“

Müde Beine nach sieben Stunden

Mit dieser Begeisterung sind die Kinder zwischen sieben und 16 Jahren bei der Sache. Und mosern nicht, wenn die Beine nach einem Sieben-Stunden-Tag auch mal müde werden. Die vier Trainer fordern den Nachwuchs enorm. Auf dem „Stundenplan“ für die verschiedenen Altersgruppen stehen neben Grundtechniken und Spielformen auch taktische Übungen, Krafftraining und, so der kleine Lukas: „Kondination machen wir auch.“ Und meint damit Koordination.

Tatkräftige Unterstützung erhalten die Hiesfelder Achim van Laak und Manuel Freynik von zwei gestandenen Bundesliga-Spielern. Dominik Gisbers und Akim Bouchouchi vom Düsseldorfer HC geben den Kindern ihre Erfahrung aus der ersten Liga mit. Kurios: Bouchouchi, der aktuell mehrere Jugendmannschaften in der Landeshauptstadt trainiert, war schon 1990 beim ersten Hockey-Camp dabei, das van Laak in Düsseldorf organisierte – als kleiner Hockey-Steppke.

Zulauf durch A-Jugend-DM

Die gerade zu Ende gegangene Hockey-Weltmeisterschaft hat ihre Spuren hinterlassen – auch in Hiesfeld. Und die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft, die der TV Jahn im vergangenen März ausrichtete, noch viel mehr. „Wir sind inzwischen in der gesamten Region bekannt“, hat Manuel Freynik festgestellt.

Der Zulauf in der Hockey-Abteilung hat ebenfalls zugenommen. Beleg: Im Vorjahr trainierten 40 Kinder im Hockey-Camp, in diesem Jahr ist die Gruppe angewachsen, und die Organisatoren mussten sogar einen Anmelde-Stopp verhängen.

(RP)
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