Handball MTV ist auch in Aldekerk überfordert

Dinslaken · Der Fehlstart in die Saison ist für den Dinslakener Handball-Regionalligisten nach der 29:34 (13:18)-Niederlage in Kerken komplett. Eine schwache Abwehrleistung in der ersten Halbzeit bringt Trainer Boris Lietz in der Pause auf die Palme.

 Der MTV Rheinwacht blieb in Aldekerk unter seinen Möglichkeiten.

Der MTV Rheinwacht blieb in Aldekerk unter seinen Möglichkeiten.

Foto: dpa/Robert Michael

Der MTV Rheinwacht Dinslaken wartet weiter auf das erste Erfolgserlebnis dieser Saison in der Handball-Regionalliga. Nach den beiden Heimniederlagen gegen Rheinhausen und Korschenbroich gab es auch im ersten Auswärtsspiel nichts zu holen. Die 29:34 (13:18)-Niederlage beim TV Aldekerk offenbarte erneut, woran es dem Spiel der Mannschaft von Trainer Boris Lietz derzeit mangelt: In der Abwehr nicht entschlossen genug, mit Lücken, die man besonders in der ersten Regionalliga-Saison nicht kannte. Und im Angriff zu wenig Durchschlagskraft aus dem Rückraum, kaum Gefahr über die Außen, die Kreisläufer gut abgeschirmt mit Anspielen, die meist beim Gegner landen.

Da wundert es nicht, dass Boris Lietz am Samstagabend mit seiner Mannschaft hart ins Gericht ging. „Ich kann einfach nicht verstehen, wie man in der ersten Halbzeit so nachlassen kann, immerhin waren wir beim 6:6 mit Aldekerk auf Augenhöhe“, so der Übungsleiter, der besonders die schwache Leistung in der Abwehr kritisierte. „Wir wussten doch um die individuelle Qualität von Leuten wie Mumme Gentges, Zwang oder Jentjens, die immer wieder in die Lücken gestoßen und zu leichten Toren gekommen sind“, war Lietz über die lasche Haltung der Deckung in Halbzeit eins aufgebracht.

Pech war natürlich auch, dass der MTV schon früh um seine taktischen Alternativen gebracht wurde, weil sich Kreisläufer Christoph Enders am Daumen der linken Hand verletzte. Später kamen dann auch noch Blessuren bei Wael Ben Youssef, der einen Schlag auf den Wurfarm erhalten hatte, und dem bei einem Konter ausgerutschten und auf den Kopf geschlagenen Marc Pagalies dazu. Schließlich hockte am Ende auch Philipp Tuda angeschlagen auf der Bank.

Doch all das wollte Lietz nicht als Entschuldigung gelten lassen, „denn immerhin hatten wir in der zweiten Halbzeit durchaus die Möglichkeit, wieder aufzuschließen“. Tatsächlich rückten die Gäste nur drei Minuten nach der außergewöhnlich lauten Kabinenpredigt des Trainers bis auf drei Tore (18:15) an den TVA heran. „Doch in dieser Phase haben wir den Ball bei guten Chancen nicht im Tor untergebracht, also waren wir es auch selbst schuld“, erkannte Lietz. So konnte Aldekerk wieder davon ziehen, hatte zwischenzeitlich bis zu sieben Tore Vorsprung und ließ sich den Sieg nicht mehr nehmen.

Boris Lietz, der nach der Partie seine Führungsspieler in die Pflicht nahm, sah allerdings auch einige positive Dinge. So erneut bei Maximilian Reede, der in der zweiten Halbzeit Verantwortung übernahm und seine Torquote langsam nach oben schraubt. Von Beginn an dabei war auch Neuzugang Hannes Hombrink, der auf der rechten Seite aber ebenso versauerte wie Marc Pagalies auf der linken. „Unser Problem war, dass wir zu wenig in die Breite gespielt haben, dadurch auch kaum Lücken für unseren Rückraum schaffen konnten“, so Hombrink, der aber trotzdem von einer positiven Grundstimmung im Team sprach. Die ist auch nötig, wenn am Sonntag mit der HG Remscheid die nächste starke Mannschaft nach Dinslaken kommt.

MTV Rheinwacht: Christmann, Ahlendorf - de Lede, Backhaus (4), Gorris (1), Hoffmann (1), Enders, Hombrink (2), Ben Youssef (4), Tuda (8/4), Reede (8), Pagalies, Feld (1).

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