Handball MTV Rheinwacht Dinslaken stürmt an die Tabellenspitze

Dinslaken · In einem am Ende dramatischen Spiel besiegt der Regionalligist MTV Rheinwacht Dinslaken den TSV Bonn rrh. mit 31:30 (13:12). Damit übernimmt der Aufsteiger nach Ende der ersten Serie die Spitzenposition.

 Maximilian Reede (am Ball) lieferte eine hervorragende Vorstellung ab und erzielte zehn Treffer für den MTV Rheinwacht Dinslaken.

Maximilian Reede (am Ball) lieferte eine hervorragende Vorstellung ab und erzielte zehn Treffer für den MTV Rheinwacht Dinslaken.

Foto: Heiko Kempken

Eine solche Begeisterung hat die Sporthalle an der Douvermannstraße seit vielen Jahren nicht mehr erlebt. „Spitzenreiter, Spitzenreiter“ schallte es von den voll besetzten Rängen, als der MTV Rheinwacht Dinslaken am gestrigen Donnerstagabend im Nachholspiel gegen den TSV Bonn rrh. knapp führte und das letztlich auch verdiente 31:30 (13:12) über die Zeit gebracht hatte. „Das ist zwar nur eine Momenaufnahme, doch wir haben in diesem Jahr alles erreicht, was zu erreichen war“, sagte ein überglücklicher MTV-Trainer Harald Jakobs, als sich die Spieler längst von den wieder begeistert mitgehenden Fans feiern ließen.

Und es wurde tatsächlich, auch von der Qualität her, das absolute Spitzenspiel der Liga. Dass der MTV als Aufsteiger die Liga nach dem Ende der Hinserie anführen würde, hatten wohl nur die kühnsten Optimisten vorher vorauszusehen gewagt.

Gestern war es ein Spiel des Willens aller Akteure. Doch zwei davon ragten besonders heraus. „Fabian Gorris hat wohl eine super Reaktion auf den vergangenen Sonntag gegeben, als er nur für zwei Siebenmeter aufs Feld durfte“, sagte Harald Jakobs zu der herausragenden Leistung des zu Beginn der Saison von der HSG Wesel gekommenen Spielers. Tatsächlich wurde Gorris mit seinen intelligent herausgeworfenen Treffern zum Matchwinner. Ihm stand Maximilian Reede – ebenfalls mit zehn Treffern – in kaum etwas nach. Der „Lange“ zeigte die manchmal bei ihm nicht immer vorhandene Durchschlagskraft über volle 60 Minuten, traf dabei zweimal ins leere Bonner Tor, als die Gäste in Unterzahl einen Feldspieler für ihren Torhüter eingewechselt hatten.

Daneben stabilisierte Harald Jakobs gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit seine Abwehr durch die Einwechslung des unter der Woche noch grippekranken Christoph Enders, der nun mit Robert Jakobs, Dennis Backhaus und Maximilian Reede den Mittelblock bildete. Vor einem durch den erneut sehr starken Marco Banning im Dinslakener Tor zog der neue Tabellenführer gleich mit drei Toren davon. Zwar leistete sich das Team kurz vor der Pause noch zwei Aussetzer, so dass die Bonner bis auf einen Treffer herankamen, doch in der zweiten Hälfte ging es konzentriert weiter. Nur einmal (13:14) geriet der MTV ins Hintertreffen. Danach legte er immer wieder bis zu vier Tore (24:20) vor, ehe es in der Schlussphase noch mal eng wurde. „Wir haben in der zweiten Halbzeit gut gedeckt, doch durch unnötige Zeitstrafen haben wir es selbst gegen die schnellen Bonner Angreifer wieder spannend gemacht“, musste nicht nur Harald Jakobs am Ende um den Erfolg bangen.

Beim Stand von 26:25 hatte sich Dennis Backhaus nämlich völlig unnötig eine doppelte Zeitstrafe eingefangen, und auch Steffen Hahn musste in der 58. Minute runter, als es 31:27 für den MTV hieß. Da witterten die Bonner ihre Chance, zumal sie in Überzahl mit dem wieselflinken Niels Bullerjahn einen Spieler besaßen, der jede Abwehr schlecht aussehen lassen kann. Siebenmeter verhängten die Gebrüder Kamper übrigens insgesamt zehn. Die Bonner verwarfen von ihren sieben Versuchen gleich zu Beginn einen. Ansonsten ließen sie vier verschiedene Akteure zum Punkt antreten. Auf MTV-Seite verwandelte Fabian Gorris alle drei sicher.

MTV: Banning, Spierau, Ahlendorf – d’Auria (4), Backhaus (3), Kruse, Gorris (10/3), Jakobs, Enders (1), Höffner, Hahn (2), Reede (10), Ahls, Tuda.

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