Fußball Glückauf Möllen lehnt Favoritenrolle ab

Voerde · Der Titelverteidiger sieht sich nicht als erster Anwärter auf den Titel bei der heutigen Voerder Hallen-Stadtmeisterschaft.

 Im vergangenen Jahr holte sich der SV Glückauf Möllen verdient die Voerder Stadtmeisterschaft. Damals hieß der Trainer noch Jörg Lieg (rechts unten), der inzwischen durch Willi Radmacher ersetzt wurde.

Im vergangenen Jahr holte sich der SV Glückauf Möllen verdient die Voerder Stadtmeisterschaft. Damals hieß der Trainer noch Jörg Lieg (rechts unten), der inzwischen durch Willi Radmacher ersetzt wurde.

Foto: rp-archivfoto

Die unschönen Geschehnisse des Hallenturniers von RWS Lohberg vom vergangenen Sonntag schwirren noch in den Köpfchen, als Spieler der Reservemannschaft des Gastgebers und Zuschauer die Akteure von Yesilyurt Möllen attackierten. Yesilyurts Trainer Öztürk Yilmaz betont noch einmal, dass seine Truppe nichts für den Vorfall könne und selbst angegriffen worden sei. Dennoch wird der Vereinsname mit dem Eklat beim RWS-Turnier in Verbindung gebracht und wirft kein gutes Licht auf den B-Ligisten. "Die Stadtmeisterschaft bietet uns jetzt eine gute Möglichkeit, positiv in die Zeitungen zu kommen. Die Jungs wissen, dass sie die klassentiefste Mannschaft sind, aber wir wollen die Großen ärgern und versuchen, nicht Letzter zu werden."

Die Voerder Stadtmeisterschaft beginnt heute um 18.30 Uhr unter der Ausrichtung des SV Spellen. Die "Schweizer" wollen den Zuschauern im Schulzentrum Nord nicht nur ein guter Gastgeber sein, sondern auch auf dem Spielfeld gut aussehen. "In der Halle ist alles möglich und wer die größte Disziplin hat, wird das Turnier gewinnen. Aber in erster Linie soll sich niemand verletzen und ich werde auch nicht bestimmen, wer zu spielen hat. Wenn jemand keine Lust auf die Halle hat, werde ich darauf Rücksicht nehmen", meinte Spellens Trainer Markus Osthoff.

Der Coach kann nur schwer einschätzen, wer als Topfavorit in die Stadtmeisterschaft geht. Der Titelverteidiger sollte dazugehören, doch Glückauf Möllens Trainer Willi Radmacher schiebt die Favoritenrolle von sich. "Die Titelverteidigung wird wohl nicht möglich sein. Wir haben zwar eine schlagfertige Mannschaft beisammen und wollen so weit wie möglich kommen, aber ich will lieber in der Meisterschaft in der Rückrunde voll angreifen und deshalb nichts riskieren", sagt Radmacher, der angeschlagene Spieler schont und sich nur auf den Trainingsauftakt am 17. Januar konzentriert: "Wir haben noch eine echte Chance nach oben zu kommen und es ist ein gutes Zeichen, dass so mancher Spieler auf die Halle verzichtet und lieber fit in die Saison gehen will. Für die Stadtmeisterschaft ist deswegen Friedrichsfeld mein Favorit."

Mark Lanfermann, Trainer der SV 08/29, nimmt diese Rolle gerne an. "Es stimmt auch, ein kleines bisschen sind wir der Favorit, auch wenn es bei uns vier Bezirksligisten sehr ausgeglichen ist. Man sollte das Turnier aber auch nicht überbewerten, denn der Spaß sollte im Vordergrund stehen. Aber es ist in jedem Spiel immer ein bisschen Prestige dabei und ich glaube, man darf die Möllener nicht abschreiben. Auch sie verfügen über gute Techniker und können schönen Hallenfußball spielen", meint Friedrichsfelds Coach.

Beim Karl-Mudra-Turnier von Wacker Dinslaken am vergangenen Samstag bot Glückauf auch eine gute Hallenleistung, doch am Ende reichte es "nur" zum zweiten Platz hinter dem TV Voerde. Der TVV lieferte nicht den schönsten, aber den effektivsten Fußball und geht mit einer breiten Brust in das Turnier. "Wer fährt zur Stadtmeisterschaft und will sie dann nicht gewinnen? Also wir wollen es jedenfalls und ich denke, dass der erste Platz unter Friedrichsfeld, Möllen und uns ausgemacht wird", findet Interimscoach Pierre Hilbig.

Auf den Sieger wartet am Ende des Abends eine Prämie von 100 Euro, der Zweite bekommt 75 Euro und der Drittplatzierte erhält noch 50 Euro. Für die Siegerehrung haben sich Heinz Boß und Dieter Ellerbrock angesagt.

(gaa)
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