Lokalsport Ernüchternde Pleite

Lokalsport · Es gibt Tage, da läuft nichts zusammen. Zunächst fiel die Anzeigentafel aus, dann sorgte ein geharzter Ball für Aufregung und schließlich setzte es eine derbe Packung. Handball-Oberligist TV Jahn Hiesfeld ging gegen den Neusser HV mit 18:29 (10:15) unter.

 Mit vier Toren war Marco Hofmeister noch bester Torschütze einer enttäuschenden Hiesfelder Mannschaft. Hier erzielt er einen seiner Treffer.

Mit vier Toren war Marco Hofmeister noch bester Torschütze einer enttäuschenden Hiesfelder Mannschaft. Hier erzielt er einen seiner Treffer.

Foto: Martin Büttner

Jäh auf dem Boden der Tatsachen angekommen, sind die Oberliga-Handballer des TV Jahn Hiesfeld. Gegen den Neusser HV boten die Waclawczyk-Schützlinge eine schwache Leistung und gingen am Ende mit 18:29 (10:15) unter. Nichts war zu sehen von der Dynamik und Spiellaune, die die junge Truppe in den bisherigen Auftritten versprühte. Dem Tabellenvierten reichte eine solide Leistung mit geringer Fehlerquote, um den "Veilchen" frühzeitig alle Hoffnungen auf einen Punktgewinn zu nehmen.

Die Höhe der Niederlage schmerzte natürlich auch Jahn-Coach Matthias Waclawczyk: "Das war ernüchternd. Neuss hat im Schongang gewonnen. Wir sind irgendwie gar nicht richtig ins Spiel reingekommen. Es kam aber einfach auch alles zusammen. Am Schluss haben wir versucht das Spiel noch in geordnete Bahnen zu lenken und das Ausmaß der Niederlage zu begrenzen, aber auch das ist nicht gelungen."

"Wettbewerbsverzerrung"

Irgendwie wollte an diesem Tag so gar nichts klappen in Hiesfeld. Zunächst fiel die Zeitmessung aus und die erste Hälfte musste ohne Anzeigentafel ausgetragen werden. Anschließend sorgte ein geharzter Ball für Aufregung. Der Neusser Coach René Witte sprach gegenüber den Unparteiischen beim Austausch des Balles gar von "Wettbewerbsverzerrung". Gespielt wurde dann auch noch vor dürftiger Kulisse.

Die Gäste zogen trotz des Fehlens von Jens Todtenhöfer und Kim Neuenhofen konsequent ihr Spiel durch, ohne dabei zu glänzen. Bis zur 15. Minute verlief die Partie ausgeglichen – 4:4. Beide Mannschaften schossen viele Fahrkarten. In der Folgezeit setzte sich das Spitzenteam aus Neuss ab. Viktor Fütterer sah nach einem groben Foulspiel an Kevin Kirchner die Rote Karte. In der 24. Minute lag Neuss erstmals mit fünf Toren vorne – 8:13. Daran änderte sich dann auch bis zum Halbzeitpfiff nichts mehr.

Ganz bitter wurde es dann nach dem Seitenwechsel. Auch die jetzt funktionierende Anzeigentafel konnte das Spiel des TV Jahn nicht mehr positiv beeinflussen. Der Rückraum blieb blass, was Matthias Waclawczyk auch probierte. Egal ob Timo Bestier, Kevin Kirchner oder Gerrit Heger ihr Glück aus dem Rückraum versuchten, nichts lief zusammen. Gerade einmal zwei Tore gelangen den "Veilchen" in den ersten zwölf Minuten. Neuss agierte jetzt sehr variabel und bewegte sich gut. In der 42. Minute zog das Team von René Witte mit zehn Toren davon – 12:22. Das Spiel war gelaufen. Zwar zeigte "Paule" Meyer jetzt noch einige gute Reflexe, seine Vorderleute aber vergaben Chancen im Minutentakt und leisteten sich einfach zu viele leichte Fehler.

TV Jahn: Meyer, Schnier; Busjan (3), Reede (2), Heger, Groß, Kirchner (2), Enders (1), Tuda (2), Jakobs (2), Bückmann (1), Bestier (1), Hofmeister (4).

(mich)
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