Fußball Derbyzeit

In der Bezirksliga kommt es gleich zu zwei Lokalduellen. Die SV 08/29 Friedrichsfeld empfängt im prestigeträchtigen Derby den SV Spellen und der VfB Lohberg versucht bei Glückauf Möllen, Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln.

Für den "alten Hasen" Werner Lehwald ist ein Derby nichts Besonderes mehr. Er bleibt ganz gelassen und nüchtern, wenn er an das morgige Spiel seiner SV 08/29 Friedrichsfeld gegen den SV Spellen denkt. Der Trainer weiß aber auch, dass es für die 22 Leute auf dem Rasen fast um alles geht: "Für sie hat das Derby einen ungeheuren Stellenwert. Es ist das Spiel des Jahres –als wenn Dortmund gegen Schalke spielt. Wenn ich noch jemanden motivieren müsste, wäre ich fehl am Platz."

Auch Spellens Coach Ingo Bargmann zieht den Vergleich mit dem BVB und den "Königsblauen" und will auf keinen Fall das prestigeträchtige Lokalduell zwischen "Hackstadt" und den "Bauern" – so bezeichnen sich die Anhänger der beiden Vereine gegenseitig – verlieren. Zum einen, um nicht in den nächsten Monaten den Spott des Rivalen ertragen zu müssen, und zum anderen, um auch in der Tabelle weiterhin vor Friedrichsfeld zu stehen. Denn beide Mannschaften trennen nur noch zwei Zähler. "Wenn Thomas Giesen sagt, ein Derbysieg und einen Platzierung vor uns ginge über alles, dann motiviert das uns noch mehr. Ich hoffe, dass wir den Zuschauern ein gutes Spiel bieten und als glücklicher Sieger vom Platz gehen, damit wir weiter vor Friedrichfeld bleiben", sagt Bargmann. Zu motivieren brauchen die beiden Trainer ihre Teams also beide nicht.

Nach den zwei Siegen in den vergangenen zwei Partien wollen die Friedrichsfelder ihren positiven Trend gegen Spellen natürlich fortsetzen. "Die sechs Punkte waren trotz der ärgsten Personalnot schon ganz gut und sollte uns Auftrieb geben. Kevin Proba und Ansgar Mertens werden zwar auch morgen fehlen, aber von den angeschlagenen Spielern will jeder dabei sein und auflaufen. Wir sind in der Tabelle auf Tuchfühlung und das ist noch einer zusätzlicher Anreiz", meint Lehwald. Bei den Spellenern fällt nur Talha Ören aus.

Gül nimmt keine Rücksicht

In der Partie zwischen Glückauf Möllen und dem VfB Lohberg geht es mehr als ums Prestige. Den "Knappen" droht der Absturz in die Kreisliga A und deshalb muss unbedingt gepunktet werden. "Das geht nur mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung und purem Kampf. Wenn wir es schaffen, Hakan Gül aus dem Spiel zu nehmen, sind wir einen großen Schritt weiter", meint VfB-Coach Thomas Grefen, der sich wie in der Begegnung gegen Buchholz selbst zwischen die Pfosten stellt: "Die Tendenz geht dahin und dann werden wir versuchen, nicht ganz so tief, aber aus einer sicheren Abwehr zu unseren Chancen zu kommen. Harakiri werden wir bestimmt nicht spielen, weil wir sonst abgeschossen werden."

Nach nur zwei Möllener Punkten aus den vergangenen vier Spielen darf sich Lohberg aber auf keine Nachbarschaftshilfe verlassen. Kapitän Gül, der für den beruflich verhinderten Coach Jörg Lieg das Training übernahm, will gegen seinen Ex-Verein keine Rücksicht nehmen. "Es ist schade, dass der VfB da unten steht, aber wir müssen auf uns schauen und dafür sorgen, dass unsere Zuschauer mal wieder mit einem lachenden Gesicht nach Hause gehen. Es wird zwar ein schwieriges Spiel, aber wir wollen oben dabei bleiben und gewinnen", sagt Gül. Mit Sascha Neuland und Jens Fölting kommen wichtige Leute zurück in die Mannschaft.

(RP)
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